Die Zukunftsstrategie der Credit Suisse hat an der Börse wenig Anklang gefunden. Das erinnert an die UBS. Oder anders formuliert: Die Schweizer Erzrivalen gleichen sich immer mehr.

Es ist ein Weihnachtsgeschenk, das offenbar für verhaltene Freude sorgt: In einer ersten Reaktion auf das am (heutigen) Mittwoch angekündigte milliardenschwere Aktienrückkauf-Programm gab der Aktienkurs der Credit Suisse (CS) an der Börse zeitweilig um ein halbes Prozent nach. Ob der Markt mit noch üppigeren Rückkäufen oder mit wesentlich kühneren Plänen des Bankmanagements um CEO Tidjane Thiam gerechnet hatte, bleibt dahingestellt.

Was sich jedoch aufdrängt, ist der Vergleich mit dem Investorentag der grössten Schweizer Bank, der UBS. Im vergangenen Oktober versprach dort Chef Sergio Ermotti ebenfalls erhöhte Ausschüttungen an die Aktionäre und forschere Kostenziele. Er dämpfte aber die Erwartungen beim Wachstum. Seither hat der Wert der UBS-Titel mehr als 7 Prozent nachgegeben – da nützte es auch wenig, das CEO Ermotti im Nachgang selber für 13 Millionen Franken Dividendenpapiere der Bank zukaufte.

Der Markt lügt nie

Vor der Börse sind die beiden ewigen Erzrivalinnen UBS und CS scheinbar gleich. Die UBS hat in diesem Jahr etwas weniger, die CS deutlich mehr als ein Drittel ihres Werts eingebüsst. Die Titel der ersteren Grossbank handeln leicht über, jene der letzteren ungefähr zum Buchwert.

Der Markt lügt nie, heisst es. Natürlich leiden die Kurse der Grossbanken auch unter dem Druck der Börsenlage und speziell dem andauernden «sell-off» von europäischen Banktiteln. Doch der Kursverlauf und speziell die Reaktion der Investoren nach dem jeweiligen Investorentag fördern den Verdacht: Die beiden Bankwerte werden über den gleichen Leisten geschlagen, weil sie sich tatsächlich immer ähnlicher sind.

Agil gegen militärisch

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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