In Frankreich und Deutschland wehrt sich die Schweizer Grossbank vor Gericht gegen Vorwürfe der Behörden wegen Steuerhinterziehung. In einem dritten Nachbarland könnte die UBS derweil kurz vor einer Einigung stehen. 

Italien ist das dritte Nachbarland der Schweiz, in welchem gegen die Schweizer Grossbank UBS eine Untersuchung im Zusammenhang mit Steuerhinterziehung läuft. Nun steht die Bank dort kurz vor einer Einigung mit den Behörden, wie die Nachrichtenagentur «Bloomberg» gestern Dienstagabend unter Verweis auf anonyme Quellen berichtete. 

Das Ende der dortigen Untersuchung soll die UBS etwa 100 Millionen Euro kosten, hiess es in dem Bericht. Das wäre Vergleichbar mit einer Zahlung der Credit Suisse Ende 2016. Die zweitgrösste Bank der Schweiz zahlte damals knapp 110 Millionen Euro dafür, dass sie Kunden geholfen hatte, ihr Geld mit Hilfe von Versicherungsprodukten vor dem Fiskus zu verstecken. 

Heftige Kritik

Die UBS steht derzeit unter starkem juristischem Druck: Im Februar verlor die Bank in Frankreich einen Gerichtsprozess und wurde zu einer Zahlung von 4,5 Milliarden Euro verurteilt. Obwohl der Fall vor einer nächsten Instanz neu verhandelt werden wird, sah sich die UBS-Spitze unter CEO Sergio Ermotti nach der Niederlage heftiger Kritik ausgesetzt. 

Derweil hat ein Staatsanwalt in Mannheim die dortige Tochter der UBS im Visier. Eigentlich hatte die UBS den Steuerstreit in Deutschland nach einer Einigung mit den Strafverfolgern in Bochum erledigt geglaubt. Insofern wäre die Zahlung einer Busse in Italien eine gute Nachricht: Die Mannschaft der UBS müsste sich nur noch an zwei Fronten wehren. 

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