Ankeraktionärin Raiffeisen beerdigt ihre Verkaufspläne für den Anteil an Leonteq – und schickt nun auch wieder einen Vertreter in den Verwaltungsrat des Derivatespezialisten. Damit endet ein unangenehmes Patt.

Die Genossenschaftsbanken-Gruppe Raiffeisen Schweiz hat beschlossen, ihre 29-prozentige Beteiligung an Leonteq zu behalten und ihren früher angekündigten Plan zur Reduzierung des Anteils zu begraben. Dies vermeldete die Derivatespezialistin am Dienstag.

Damit verfolgt Raiffeisen die Entwirrungsstrategie, im Rahmen derer sie sich schon vom Asset Manager Vescore und der Notenstein La Roche Privatbank trennte, bezüglich Leonteq nicht weiter. Die Entscheidung unterstreiche die Bedeutung der Kooperation für Raiffeisen Schweiz als einer der wichtigsten Emissionspartner von Leonteq für strukturierte Anlageprodukte, hiess es am Mittwoch.

Investmentbanker nominiert

Ebenfalls hat Raiffeisen nun einen Mann gefunden, der die Interessen der Ankeraktionärin im Verwaltungsrat von Leonteq vertreten wird. Wie mitgeteilt wurde, handelt es sich dabei um Dominik Schärer (Bild unten). Der Schweizer Investmentbanker mit Jahrgang 1965 ist Gründer und Mitglied des Verwaltungsrats der Basler PK Advisory und zudem Verwaltungsrat der JBV Vermögensverwaltung in Olten. Schärer begann seine Karriere 1987 als Aktienhändler bei der Bank Sarasin. 1992 wechselte er zur amerikanischen Merrill Lynch Capital Markets in Zürich, die er 2001 bis 2007 als CEO führte.

Schaerer 500

Im Rahmen einer ausserordentlichen Generalversammlung soll er nun bis spätestens Ende September 2019 ins Leonteq-Gremium gewählt werden. Er ersetzt damit für Raiffeisen den zurückgetretenen Paulo Brügger.

Aufwind für den Aktienkurs?

Mit der Personalie wie dem Bekenntnis zur Beteiligung schafft Raiffeisen endlich Klarheit bezüglich ihrer Absichten mit Leonteq. Wie finews.ch unlängst analysierte, hat das lange Werweissen des Aktionärs beim Zürcher Derivatespezialisten für Irritation gesorgt. Die Ungewissheit hat zudem wohl auch den Aktienkurs des Unternehmens belastet.

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