Raiffeisen Schweiz machte in der ersten Hälfte von 2019 deutlich weniger Gewinn als vor einem Jahr. Der Grund dafür findet sich neben dem Verkauf von Notenstein La Roche auch in der Neuausrichtung der Bank.

Raiffeisen-CEO Heinz Huber legte am Mittwoch sein erstes Halbjahresresultat bei der Genossenschaftsbank vor. Dabei musste er einen Gewinneinbruch um 15 Prozent auf 355 Millionen Franken hinnehmen, wie die Raiffeisen in einer Medienmitteilung schrieb. 

Ein grosser Teil des Rückgangs ist auf den Verkauf von Notenstein La Roche an die Zürcher Bank Vontobel letztes Jahr zurückzuführen. Auch unter Ausklammerung derselben wäre der Ertrag der Bank allerdings gesunken, während die Kosten leicht höher ausfielen. 

Zinserträge sinken

Der tiefere Ertrag sei auf gesunkene Beteiligungserträge und auf die Integration des früheren IT-Gemeinschaftsunternehmens Arizon zurückzuführen. Im zentralen Zinsgeschäft konnte sich die Bank unter dem Strich um 1,1 Prozent steigern und nahm 1,1 Milliarden Franken ein, obwohl die Bank die Margensituation als «angespannt» bezeichnete. 

Diese Steigerung des Netto-Zinsertrags ist allerdings nur darauf zurückzuführen, dass die Bank Rückstellungen für Ausfallrisiken bei den Darlehen auflösen konnte. Der Brutto-Zinsertrag sank im ersten Halbjahr um 1,4 Prozent, weil die Zinseinnahmen deutlich stärker sanken als der Zinsaufwand. 

Meilensteine erreicht

«Die Raiffeisen Gruppe hat im ersten Halbjahr 2019 mit der Vereinfachung der Gruppenstruktur, der Einführung des neuen Kernbankensystems und der Lancierung des Effizienzprogramms bei Raiffeisen Schweiz wesentliche Meilensteine erreicht», sagte Huber gemäss der Medienmitteilung. «Trotz der notwendigen Neuausrichtung und des anspruchsvollen Umfelds hat Raiffeisen ein gutes operatives Ergebnis erwirtschaftet.»

Huber übernahm die operative Führung der Raiffeisen Anfang Januar. Zusammen mit dem Präsidenten der Genossenschaftsbank, Guy Lachappelle, muss er das Institut nach der von Skandalen geprägten Phase unter seinen Vorgängern wieder auf Kurs bringen. 

Personalabbau kostet

Die erwähnte Neuausrichtung verursachte der Bank im ersten Halbjahr höhere Kosten. Unter Ausklammerung des Verkaufs der Privatbank Notenstein wären die Kosten um 0,6 Prozent gestiegen.

Die zusätzlichen Aufwendungen stammen aus den Rückstellungen für den Mitarbeiterabbau, den das Effizienzprogramm der Bank mit sich bringt. Das Effizienzsystem soll bis nächstes Jahr Einsparungen von bis zu 100 Millionen Franken zeitigen. 

Leonteq und Arizon 

Darüber hinaus drückten Wertberichtigungen bei der Beteiligung an Leonteq den Gewinn um 38 Millionen Franken. Mit weiteren 26 Millionen Franken schlug die erste ordentliche Abschreibung auf dem neuen Kernbankensystem zu Buche. 

Raiffeisen hat dieses System Anfang Jahr vollständig übernommen. Ursprünglich war es in einem Gemeinschaftsunternehmen mit der Bankensoftware-Lieferantin Avaloq namens Arizon entwickelt worden. 

 

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