Immobilien sind in Zeiten der Negativzinsen der Renner für Investoren. An der Börse findet dieses Jahr bereits der zweite Immobilien-Börsengang statt. Als Lead Bank kommt die UBS zum Zug.

Es ist der dritte Börsengang in diesem Jahr an der SIX und bezeichnenderweise bereits der zweite eines Immobilienunternehmens. Während Ina Invest im Sommer als Spin-off des Schweizer Baukonzerns Implenia an die Börse ging, ist der von Epic, einem Spezialisten für Gewerbe- und Büroimmobilien, ein «echter» IPO.

Sprich: Das 2004 gegründete und in Zürich und Lausanne ansässige Unternehmen gibt neue Aktien heraus und will damit bis zu 200 Millionen Franken frisches Kapital aufnehmen. Damit würde das Unternehmen eine Marktbewertung von gegen 800 Millionen Franken erreichen.

UBS winken 10 Prozent der Aktien

Wie Epic am Dienstag mitteilte, ist der Börsengang für Ende September eingeplant. Die Kapitalmarkttransaktion führt die UBS als Lead Bank durch. Weitere Bookrunner sind die Zürcher Kantonalbank (ZKB) sowie die deutsche Berenberg. Der UBS winkt dabei eine Mehrzuteilungsoption, die zum Ausgabepreis bereits einen Wert von über 20 Millionen Franken hat. Epic will bis zu 3,3 Millionen neue Aktien herausgeben mit einer Preisspanne zwischen 66 und 77 Franken. Die UBS solle bis zu 10 Prozent der Aktien erhalten.

Die grösste Schweizer Bank ist gemäss Statistiken nur die Nummer 3 bei Aktien-Kapitalmarktgeschäften im Heimmarkt. Vor ihr liegen die Credit Suisse und inzwischen auch die ZKB, die im Jahr 2019 beispielsweise Stadler Rail an die Börse gebracht hatte.

Bisherige Aktionären verkaufen nicht

Epic bezeichnet sich als aktiv gemanagtes Immobilienportfolio mit Schwerpunkt auf Büroimmobilien, hauptsächlich lebensmittelorientierten Einzelhandelsimmobilien und Logistikobjekten in der Genferseeregion (51 Prozent) und im Wirtschaftsraum Zürich (40 Prozent). Weitere Objekte befinden sich in den Kantonen St. Gallen und Glarus.

Der Marktwert des Immobilienportfolios, bestehend aus 21 Renditeobjekten und drei sich in Entwicklung befindlichen Objekten, betrug nach dem ersten Halbjahr 2020 1,3 Milliarden Franken. Die Nettomieteinnahmen beliefen sich auf 27,3 Millionen Franken. Die annualisierte Mietrendite wird mit 4,2 Prozent ausgewiesen.

Die Gründer und bisherigen Aktionäre, allen voran Verwaltungsratspräsident Roni Greenbaum und seine Familie sowie Verwaltungsrat Alfred Alrov, wollen gemäss eigenen Aussagen keine Aktien verkaufen. Das Erlös aus dem IPO solle zur Projektfinanzierung sowie für Unternehmenszwecke verwendet werden. Auch sollen Bankfinanzierungen und Aktionärsdarlehen getilgt werden.

Von der Coronakrise bislang kaum betroffen

Es ist kein Wunder, dass in der noch immer akuten Corona-Pandemie ein Immobilienunternehmen den Gang an die Börse wagt. Immobilien-Investments boomen im andauernden Tiefzinsumfeld bei Institutionellen wie auch bei privaten Anlegern. Die massive Geldschwemme der Notenbanken zur Abfederung der katastrophalen wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise wird die Zinsen weiterhin dauerhaft im Keller halten.

Weil der ohnehin aus den Fugen geratene Anleihenmarkt – anständige Renditen sind nur durch hohe Risiken erzielbar – nun noch stärker gemieden wird, können Immobilien mit regelmässigen Mieteinnahmen eine relativ sichere Quelle für Renditen sein. Epic verspricht dazu eine aktionärsfreundliche Dividendenpolitik.

Durch die Coronakrise konnte sich Epic gemäss eigenen Angaben bislang relativ gut manövrieren. Mieteinnahmen und Rentabilität seien im ersten Halbjahr 2020 nur geringfügig betroffen gewesen. Es habe bislang keine Konkurse von Mietern im gesamten Portfolio gegeben.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.58%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.42%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    15.47%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    45.75%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.78%
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