Seit über einem Jahrzehnt bietet die Berliner Öko-Suchmaschine Ecosia Google die Stirn. Nun will sie es mit dem Digitalbanken-Einhorn Revolut aufnehmen – mit hölzernen Karten.

«Geld wächst nicht auf Bäumen, aber es kann sie pflanzen» – so lautet der Slogan des britischen Fintechs Treecard, an dem sich die Berliner Öko-Suchmaschine Ecosia nun beteiligt.

Laut dem deutschen Fintech-Magazin «Finance Forward» sicherte sich Ecosia eine Minderheitsbeteiligung im Wert von 1 Million Euro. Gemeinsam wollen das Fintech und die Suchmaschine es nun mit Neobanken wie Revolut aufnehmen.

«Eine Art Chrome-Extension im echten Leben»

Ecosia, die alternative Suchmaschine, die man mehrheitlich aus Werbungen auf Google oder in den sozialen Medien kennt, hat sich den Auftrag gegeben, die Welt zu begrünen. Darum werden mit den Einnahmen der Plattform, die primär aus Werbeerlösen der Anzeigen bestehen, Bäume gepflanzt – 100 Millionen sind es inzwischen nach eigenen Angaben.

Darum soll es auch bei der neuen Kooperation gehen, wie Treecard-Chef Jamie Cox erklärte: «Wir sehen uns als eine Art Chrome-Extension im echten Leben, ein kleiner Hebel, der dafür sorgen kann, dass man mit seinen Zahlungen Gutes tut.»

80 Prozent der Einnahmen für Bäume

Das Fintech will im nächsten Jahr in Europa und den USA eine Mastercard-Debitkarte aus Holz lancieren, mit der Nutzer Zugriff auf ein kostenloses Konto erhalten, inklusive handelsüblichen Analyse-Tools. Geld verdienen will Treecard ausschliesslich mit den Händler-Transaktionsgebühren (Interchange Fees), eine Kontoführungs-Gebühr wird es nicht geben. Von diesen Einnahmen überweist das Fintech dann 80 Prozent an die Aktionärin Ecosia, die damit Bäume pflanzt. 20 Prozent bleiben fürs Wachstum der Firma.

treecard karte

Gründer Cox rechnet damit, dass pro europäischer Kunde jedes Jahr 30 bis 40 Bäume gepflanzt werden können. In den USA werden in der Regel deutlich höhere Transaktionsgebühr verlangt. Dort könnten es etwa 120 Bäume sein, so Cox. Die Karten werden übrigens aus Kirschholz hergestellt, und ein Kirschbaum liefert etwa 300'000 Karten, so dass das Unternehmen selber kaum Abholzung betreibt.

Eine hölzerne Revolution

Dass Fintechs Aufforstung betreiben, ist indes kein neues Phänomen. So hat zum Beispiel schon das niederländische Startup Bunq, das finews.ch bereits letzten Dezember portraitierte, ein solches Programm ins Leben gerufen: Bunq versprach, in Zusammenarbeit mit der in Madagaskar, Haiti, Nepal, und Indonesien tätigen Nichtregierungsorganisation Eden Reforestation Projects pro 100 Euro Umsatz einen Baum zu pflanzen.

Treecard hebt sich dadurch von Bunq ab, dass die Aufforstung quasi den Zweck des Unternehmens darstellt. Cox: «Wenn wir den Markt weiter dahin treiben können und Revolut etwa merkt, dass sie auch Bäume in ihr Geschäftsmodell integrieren müssen, ist das ein Riesengewinn für uns.»

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