Im Debakel um die geschlossenen Greensill-Fonds der Credit Suisse wittert die Deutsche Bank ein Geschäft. Für die Schweizer Grossbank wird dies nicht nur angenehm.

Des einen Herausforderung ist des anderen Chance: Die Deutsche Bank betätigt sich als Broker für institutionelle Investoren, welche in die Greensill-Fonds der Credit Suisse (CS) investiert hatten. Dies berichtete die Agentur «Bloomberg» aus ungenannter Quelle. Die grösste Deutsche Bank hat dazu offenbar Hedgefonds und Finanzinvestoren kontaktiert, die an den Fondsanteilen interessiert sein könnten.

Erst 3 Milliarden Dollar zurückgeführt

Weder die Deutsche Bank noch die CS wollten dies gegenüber der Agentur kommentieren. Die Instrumente mit ursprünglich über 10 Milliarden Dollar Vermögen sind geschlossen und werden von der Schweizer Grossbank abgewickelt. Eigenen Angaben zufolge hat die Schweizer Grossbank über 3 Milliarden Dollar Fondsvermögen an die Investoren zurückgeführt.

Die Fondspartnerin Greensill Capital geht nun in die Insolvenz; Schätzungen von «Bloomberg» zufolge stammen rund 1 Milliarde Dollar in den CS-Fonds aus dem Firmen-Konglomerat GFG Alliance, das wegen des Greensill-Debakels ebenfalls von der Überschuldung bedroht ist. Das alles sind keine gute Vorzeichen für eine möglichst reibungslose Abwicklung der vier CS-Vehikel.

Leerverkäufer legen los

Die Broker-Aktivitäten der Deutschen Bank könnten nun die Bemühungen der Schweizer noch zusätzlich erschweren. Anstelle behäbiger Pensionskassen könnten aggressive Hedgefonds als Gegenpartei treten.

Bereits haben sich Finanzinvestoren wie die australische Bronte Capital Management auf die Grossbank eingeschossen: Der Hedgefonds, der auch schon gegen das betrügerische deutsche Fintech Wirecard wettete, will die Aktien der CS leer verkaufen.

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