Russland droht damit, internationale Anleihen-Gläubiger in Rubel statt in Dollar zu bezahlen. Wird Moskau zahlungsunfähig?

Russland hat beschlossen, dass finanzielle Verpflichtungen bei «unfreundlichen Staaten» nur noch in Rubel beglichen werden. Auf dieser Liste findet sich auch die Schweiz und ihre Finanzdienstleister. Zudem werde nur zum Wechselkurs der russischen Zentralbank gezahlt. Dies teilte das russische Finanzministerium am Montag mit.

Wichtige Zinszahlung am Mittwoch

Schon in wenigen Tage wird eine wichtige Zinszahlung für Auslandsschulden fällig. Am Mittwoch muss Moskau Zinszahlungen von 117 Millionen Dollar für zwei auf Dollar lautende Anleihen leisten. Gemäss der US-Grossbank J.P. Morgan gibt keiner der beiden Anleiheverträge Russland die Möglichkeit, in Rubel zu zahlen.

Anleger haben sich bereits auf einen Zahlungsausfall eingestellt, da beide Anleihen zu einem Kurs von etwa 20 Cent pro Dollar gehandelt werden. Moskau hat eine Frist von 30 Tagen, um die Kupon-Zahlungen zu leisten.

Tiefer Fall

Russlands Warnung an ausländische Gläubiger erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass das Land seine Schulden nicht mehr begleichen kann. Es wäre das erste Mal seit der russischen Finanzkrise 1998. Finanzminister Anton Siluanow zufolge ist fast die Hälfte der Devisen-Reseven des Landes von rund 640 Milliarden Dollar eingefroren.

Internationale Rating-Agenturen haben russische Staastanleihen bereits auf «Ramsch»-Niveau herabgestuft. Bis zum 25. Februar wurde Russland von Fitch, S&P Global und Moody's Investors Service noch mit «Investment Grade» bewertet.

Globale Finanzkrise?

Bei einem Zahlungsausfall Russlands drohen Anleger schmerzhafte Abschreiber auf russischen Staatsanleihen. Eine Zahlungsunfähigkeit Russlands hat aber kaum das Potenzial, eine internationale Finanzkrise auszulösen. Nach Berechnungen der Financial Times halten internationale Investoren russische Vermögenswerte im Wert von rund 170 Milliarden Dollar, davon 20 Milliarden Dollar in Fremdwährungsanleihen.

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