Die Zücher Traditionsbank Julius Bär scheint den Weg zurück zum Wachstum gefunden zu haben. Für das erste Quartal 2024 meldet das Institut einen deutlichen Anstieg der verwalteten Vermögen und eine signifikante Verbesserung der Profitabilität.

Nach den Turbulenzen im vergangenen Jahr rund um den österreichischen Unternehmer und Investor René Benko erwartete die Finanzgemeinde die Zahlen für das erste Quartal 2024 von Julius Bär mit grosser Spannung. Und offensichtlich konnte die Bank in den ersten vier Monaten des laufenden Jahres wieder Terrain gut machen. 

Wie die Bank am Donnerstag mitteilte, war das erste Quartal 2024 geprägt von einem substanziellen Wachstum der verwalteten Vermögen (Assets under Management, AuM) sowie einer deutlichen Erholung der Kundenaktivität, nachdem diese in der zweiten Hälfte 2023 einen langjährigen Tiefstand erreicht hatte.

Januar noch harzig

Allerdings verlief der Start noch harzig, wie Julius Bär schreibt. In den folgenden drei Monate hätten sich die Nettozuflüsse dann aber signifikant verbessert. Die beträchtliche Zunahme der Kundenvermögen und eine verbesserte Bruttomarge führten trotz zusätzlicher Investitionen in Wachstum zu einer deutlichen Steigerung der Profitabilität im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2023.

Vor allem ins Auge sticht die Zunahme der AuM. Sie stiegen im ersten Quartal 2024 um 10 Prozent auf 471 Milliarden Franken. Der Anstieg ist laut der Bank auf Währungseffekte und die Entwicklung an den Aktienmärkten zurückzuführen, die nur teilweise durch einen Rückgang der Bewertungen am Anleihenmarkt ausgeglichen wurden.

Bis April eine Milliarde Franken zugeflossen

Erholt haben sich im ersten Quartal auch die Nettoneugeld-Zuflüsse. Der Januar war noch schwach, danach nahmen sie aber deutlich zu auf ein annualisiertes Wachstum von 3 Prozent, so dass per Ende April 2024 Nettozuflüsse von insgesamt  1 Milliarden Franken resultierten.

Einen positiven Einfluss auf diese Entwicklung hatten die im vergangenen Jahr neu zu Julius Bär gestossenen Kundenberater. Das Gesamtergebnis wurde dagegen getrübt durch den anhaltenden Fremdfinanzierungsabbau (Kredite) von Kunden. Die AuM enthielten zulgeich 4,8 Milliarden Franken von Kairos, dessen Verkauf nach dem 30. April 2024 abgeschlossen wurde. Kairos wurde per 2. Mai 2024 entkonsolidiert.

Verbessertes Kosten-/Ertragsverhältnis

Erfreulich entwickelte sich auch die Bruttomarge. Sie stieg in den ersten vier Monaten des laufenden Jahres auf nahezu 89 Basispunkte. Dies ist eine deutliche Verbesserung gegenüber jener des zweiten Halbjahres 2023 (82 Basispunkte).

Julius Bär hat einige Investitionen getätigt, unter anderem wurden 35 Kundenberatern engagiert. Trotzdem verbesserte sich die Cost/Income-Ratio auf knapp über 69 Prozent gegenüber 73 Prozent im zweiten Halbjahr 2023. Dies sei vor allem auf die starke Zunahme der AuM und die Verbesserung der Bruttomarge zurückzuführen, heisst es in dem Communiqué.

Die CET1-Kapitalquote der Gruppe erhöhte sich auf 15.3 Prozent (Ende 2023: 14.6 Prozent), und die Gesamtkapitalquote stieg auf 24.9 Prozent (Ende 2023: 24.0 Prozent).

Neuer CEO: Ankündigung für Juni erwartet

Keine Angaben machte die Bank bezüglich Nachfolge von CEO Philipp Rickenbacher. Wie finews.ch berichtete, läuft die Suche auf Hochtouren. Eine Ankündig erwarten Finanzkreise für Juni.