Privatbank Bergos mit Dämpfer – und neuem Schwung

Die Zürcher Privatbank Bergos legt solide Zahlen für 2024 vor: Der Gewinn bleibt trotz gezielter Investitionen auf gutem Niveau, das Kundenvermögen ist gewachsen. 

Die Zürcher Privatbank Bergos, die sich vor vier Jahren von der früheren Mutter Berenberg gelöst hat, hat 2024 mit einem Betriebsgewinn von 8,6 Millionen Franken abgeschlossen, gut 1 Million Franken weniger als im Vorjahr. Dies geht aus dem soeben publizierten Jahresbericht hervor.

Die Kundenvermögen (Assets under Management or Custody) stiegen von 7,5 Milliarden auf 7,8 Milliarden Franken, allerdings bei leicht negativen Nettoneugeld (–354 Millionen Franken).

Einzelfall beim Neugeld

Die Assets under Management ohne Custody-Accounts nahmen um 7,5 Prozent auf 6,94 Milliarden Franken zu. Bestandteil davon waren gemäss der Bank auch neue Kundengelder in der Höhe von 405 Millionen Franken.

Netto ging das Neugeld in diesem Bereich gleichwohl um 296 Millionen Franken zurück. Dies sei «im Wesentlichen auf einen einzelnen Fall zurückzuführen, der zu einem bedeutenden Geldabfluss führte, sich aber nur unwesentlich auf den Umsatz der Bank auswirkte».

«Neue Talente»

Das Betriebsergebnis reduzierte sich um rund 13 Prozent auf 8,6 Millionen Franken – Grund dafür seien gezielte Investitionen  gewesen, schreibt die Bank. Nach Steuern resultierte ein Periodenergebnis von 6,8 Millionen Franken (Vorjahr: 7,8 Millionen).

Die Bank werde nach notwendigen Investitionen in die IT inklusive digitaler Plattform und Anlage-Expertise «nun sowohl in unser bestehendes Banker-Team als auch in die Rekrutierung neuer Talente» investieren, heisst es weiter.

Krypto, Kunst, Schifffahrt

Die Kapitalausstattung bleibt stark: Die CET-1-Ratio lag bei 20,3 Prozent, die Leverage Ratio bei 7,3 Prozent (regulatorische Anforderung: mindestens 3 Prozent). Die Bilanzsumme stagnierte bei etwa 581 Millionen Franken.

Seit Kurzem bietet Bergos in Zusammenarbeit mit Sygnum auch Verwahrungslösungen für Krypto-Assets an.

«Human Private Banking»

Daneben pflegt das Institut seine Stärken in Kunstberatung, Schifffahrt und anderen Private Assets – Anlageklassen mit ausgesprochen unternehmerischem Charakter.

Kürzlich wurde der ehemalige Credit-Suisse und Julius-Bär-Mann Simon Wanzenried zum neuen Chef des Private Bankings ernannt, wie finews.ch berichtete. CEO Peter Raskin will das Haus für weiteres Wachstum im Heimmarkt Schweiz positionieren – unter dem Leitbild des «Human Private Banking».

In der Hand von Unternehmerfamilien

Die Privatbank Bergos gehört zu je 24 Prozent den Unternehmerfamilien von Adrian T. Keller (Logistik, DKSH) und Michael Pieper (Industrie, Franke).

Weiter halten die Familien von Andreas Jacobs und Claus-G. Budelmann je 10 Prozent sowie Sylvie Mutschler-von-Specht 9,5 Prozent. CEO Peter Raskin ist mit 5 Prozent beteiligt.