Einst führte er mit der Bezahlsparte den Wachstumstreiber des Finanzkonzerns SIX. Nun setzt Niklaus Santschi an der Spitze einer deutschen Konkurrentin den Fuss in die Schweiz – das Timing gibt zu denken.

Als Niklaus Santschi im Jahr 2015 den Schweizer Finanzdienstleister SIX verliess, hatte die von ihm geleitete Sparte Zahlungsverkehr eine steile Wachstumskurve hinter sich. Santschi orientierte sich im Anschluss Richtung Deutschland, wo er 2016 CEO der B+S Card Service wurde.

Santschi trat an, um den Kreditkartendienstleister auf Wachstum zu trimmen und zu digitalisieren. Im Mai 2017 folgte der erste Streich: B+S fusionierte mit Payone, worauf das Unternehmen in BS Payone umbenannt wurde.

Kundenkontakt intensivieren

Nun expandiert Santschi in die Schweiz und hat ein Tochterunternehmen in Zürich gegründet, wie einer Mitteilung zu entnehmen ist. «Wir wollen unser Engagement vor Ort deutlich ausbauen und die Nähe zu unseren Kunden in der Schweiz intensivieren», so der CEO. Das Unternehmen ist allerdings schon seit einem Jahrzehnt im Land aktiv und verfügt über eine nach eigenen Worten solide Kundenbasis.

Länderchef wird Matthias Malär (Bild unten), ein Versicherungsmann, der seine Karriere bei Zahlungsdienstleister Aduno startete.

Matthias Malaer

Interessenten für SIX Payment zuhauf

Das Timing von BS Payone in der Schweiz gibt zu denken. Denn mittlerweile steht hierzulande die Bezahlsparte der SIX, Santschis ehemalige Charge, zum Verkauf. Verschiedene Interessenten wurden in Medienberichten genannt – so die Mobile-Payment-Dienstleister Ingenico aus Frankreich und die amerikanische First Data sowie die Private-Equity-Firmen Warburg Pincus und Hellman & Friedman. Letzere beiden Player verfügen nicht nur über pralle Kassen, sondern können auch die Skalen vorweisen, welche SIX mit der Transaktion sucht. Als Kandidatin wird zudem die deutsche Concardis gehandelt, die ebenfalls ein bedeutendes Schweiz-Geschäft unterhält.

Gegenüber solchen Schwergewichten nimmt sich BS Payone eher als Nischenplayer aus. Wie es im Umfeld der Firma heisst, ist diese deshalb weniger an der SIX-Sparte interessiert – dafür umso mehr an den Kunden, die sich nach einem Verkauf neu umsehen könnten.

Morgen Mittwoch lädt die SIX in Zürich zur Jahreskonferenz. Gut möglich, dass dann die Karten zum Verkauf der Bezahlsparte auf den Tisch gelegt werden.

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