Asset Manager suchen Rezept für weiteres Wachstum
Im Jahr 2024 stiegen die verwalteten Vermögen der Schweizer Asset Manager auf den Rekordwert von 3,45 Billionen Franken. Das entspricht einem Anstieg von 12,3 Prozent. Damit habe sich die Position der Schweiz mit einem Marktanteil von 11 Prozent als drittgrösster Asset-Management-Standort in Europa gefestigt, schreibt die Asset Management Association Switzerland (AMAS) in einer Mitteilung vom Donnerstag.
Die Ergebnisse der «Swiss Asset Management Study 2025» würden belegen, dass das Wachstum derzeit von der Marktperformance abhängig ist. Die Studie, die in Zusammenarbeit mit zeb consulting erarbeitet wurde, gebe einen Überblick über die strukturelle Entwicklung, die Performance und die strategischen Perspektiven der Branche.
«Dieses Wachstum ist eine Bestätigung für die Stärke, Widerstandsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit des Schweizer Asset Managements», sagt AMAS-CEO Adrian Schatzmann. «Aber es unterstreicht auch die Notwendigkeit, sich weiterzuentwickeln – denn fast das gesamte Wachstum ist auf die Marktperformance zurückzuführen und nur in begrenztem Umfang auf Neugeldzuflüsse.»
Internationale Reichweite und Private Markets
In den Umfrageergebnissen wird deutlich, auf welche Strategien die Schweizer Vermögensverwalter setzen, um weiterhin nachhaltig zu wachsen. Als wichtige Punkte werden dabei etwa ist die Ausweitung der internationalen Reichweite, der Erschliessung privater Märkte und die Beschleunigung von Innovationen genannt.
Fast 70 Prozent der befragten Schweizer Asset Manager geben die Stärkung ihrer Marktposition als strategische Priorität an, gefolgt von der Produkterweiterung (34 Prozent).
Technologien wie künstliche Intelligenz (KI) und Distributed-Ledger-Technologie (DLT) werden als Schlüssel zur Steigerung von Effizienz und Wertschöpfung in der Zukunft gesehen.
Laut den Umfrageergebnissen werde in den Bereichen Private Markets (Private Equity, Infrastruktur und Private Credit) eine hohe Dynamik gesehen.
Mehr als zwei Drittel der Asset Manager, die M&A-Transaktionen anstreben, nennen den Zugang zu Private Markets als ihr Hauptziel. Die Erschliessung dieses Segments werde nicht nur neue Ertragsquellen schaffen, sondern auch den Druck auf die Margen verringern, heisst es weiter.
Die nächste Wachstumsphase werde eine klare strategische Ausrichtung erfordern. Dazu gehört der Ausbau des Zugangs zu den globalen Märkten durch Diplomatie und regulatorisches Engagement und Investitionen in Innovation.
320 Millionen Franken pro Vollzeitstelle
Das Schweizer Asset Management sei mit einem Anteil von 31 Prozent an den für ausländische Kunden verwalteten Vermögen eine wichtige Exportbranche. Wichtige Faktoren bei diesem Erfolg seien die politische Stabilität des Landes, gut entwickelte Kapitalmärkte und der Zugang zum globalen Talente-Pool. Zwischen 2019 und 2024 habe der Sektor mehr als 4,2 Milliarden Franken an Einkommenssteuern generiert. Die Zahl der Angestellten belief sich im Jahr 2024 auf fast 60’000.
Das durchschnittliche verwaltete Vermögen pro Vollzeitstelle lag bei 320 Millionen Franken. Die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate (CAGR) habe 5,5 Prozent betragen und das Kosten-Ertrags-Verhältnis liege stabil bei 73 Prozent. Die Branche sei hochproduktiv, stehe aber aufgrund der Marktsättigung und des Margendrucks zunehmend unter Druck, schreibt der Verband weiter.
«Wie unsere Studie zeigt, ist das Schweizer Asset Management gut positioniert. Aber um global wettbewerbsfähig zu bleiben, muss die Branche mit Zuversicht skalieren, mit Ehrgeiz innovieren und weltoffen bleiben«, sagt Schatzmann weiter. «Der Zugang zu den internationalen Märkten muss weiterhin oberste Priorität haben.»