M&A-Aktivität zieht deutlich an

Das Geschäft mit Fusionen und Übernahmen hat nach einer Schwächephase in den ersten drei Monate wieder an Fahrt aufgenommen. Zwar spricht die Branche schon länger von einer erwarteten kräftigen Erholung, nun scheint sie aber wirklich zu kommen.

Die Erwartungen der Investmentbanker für 2025 waren sehr hoch. Insbesondere in Asien und in den USA wurde mit einer deutlichen Erholung gerechnet. Doch dann sorgte die US-Zoll und -Handelspolitik für viel Unsicherheit und bremste die Dealmaker aus. Hohe US-Zinssätze und geopolitische Spannungen taten ihr Übriges.

Zwar haben sie die Erwartungen für ein «Bumper-Year» nicht erfüllt, dennoch zeigen die Zahlen klar nach oben. Laut den vorläufigen Daten des M&A-Analysehauses Dealogic (bis 27. Juni) wurden im ersten Halbjahr M&A-Deals im Wert von 2,14 Billionen Dollar abgeschlossen, wie die Nachrichtenagentur «Reuters» berichtet. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das ein Anstieg um 26 Prozent. Ein Teil dieses Anstiegs kam aus Asien, wo sich die Aktivitäten auf 583,9 Milliarden Dollar mehr als verdoppelt haben.

Das Transaktionsvolumen in Nordamerika stieg demnach auf 1,04 Billionen Dollar, was einen Anstieg von 17 Prozent bedeutet.

Optimismus der Dealmaker steigt

«Die Erwartung war, dass wir in der ersten Hälfte des Jahres 2025 eine Menge Geschäftsaktivitäten sehen würden, und die Realität ist, dass wir sie nicht gesehen haben», sagte Tommy Rueger, Co-Leiter der Equity Capital Markets bei UBS, gegenüber der Nachrichtenagentur.

«Es gab eine Reihe von Deals, die auf Eis gelegt wurden, die aber wieder auftauchen werden», hielt Ivan Farman fest, Co-Leiter M&A bei der Bank of America. «Ich bin optimistisch für die zweite Jahreshälfte.»

Helfen die Rekordstände der Aktienindizes?

«Die Wahrscheinlichkeit sehr grosser Transaktionen, vielleicht im Wert von 50 Milliarden Dollar und mehr, ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen», sagte John Collins, Co-Head M&A bei Morgan Stanley.

«Es ist klar, dass die Dynamik weiter zunimmt und den Weg für grössere Transaktionen ebnet», wird Philip Ross, stellvertretender Vorsitzender der Bank Jefferies zitiert. «Die Menschen sind positiver gestimmt als noch vor einem Monat und beginnen, ihre Entscheidungen in die Tat umzusetzen.»

Die neuen Rekordstände des S&P 500 und des Nasdaq-Index hätten den Optimismus gestärkt, dass die Fusionen und Übernahmen in der zweiten Jahreshälfte noch stärker ausfallen würden.