Credit-Suisse-Chef Tidjane Thiam hat zum Auftakt der Sommerferien den Mitarbeitern seiner Bank einen Hinweis darauf gegeben, dass das Ende der schmerzvollen Einschnitte bald erreicht sein soll.

Nach zwei Jahren, die geprägt waren von Ausgabenkürzungen und Einschnitten beim Personal, scheint die Talsohle bei der Credit Suisse (CS) endlich durchschritten: CEO Tidjane Thiam hat den Angestellten der Bank in einem Memo verkündet, dass er und seine Crew über einem Plan für die kommenden Jahre brüteten, wie die Nachrichtenagentur «Bloomberg» am Montag berichtete.

Thiam und seine engsten Vertrauten, darunter Chief Operating Officer (COO) Pierre-Olivier Bouee, haben das jährliche Strategiemeeting, das jeweils im August stattfindet, um zwei Monate (Juni) vorgezogen und sind nun daran, die Leitlinien für die Geschäftsjahre 2017-2020 aufzuzeichnen.

Wenig Konkretes

Der Bericht von «Bloomberg» enthält wenig Hinweise auf konkrete Pläne der Führungscrew. Thiam wird dahingehend zitiert, dass der Fokus nun wieder auf das Geldverdienen gerichtet werden müsse – nachdem er seine ersten zwei Jahre als Chef der zweitgrössten Schweizer Bank primär damit verbracht habe, Ausgabenkürzungen durchzusetzen.

Dies bedeutet, dass die Bank weiterhin Geld in Aufgabenbereiche pumpen wird, welche höhere Einkünfte versprechen und eine effektivere Verwendung des Kapitals, so Thiam.

Positive Dynamik

Die Mitteilung an die Mitarbeitenden kurz vor den Sommerferien ist wohl als Zeichen zu verstehen, dass jetzt eine andere Dynamik einkehren dürfte, eine, die von Zuversicht geprägt ist. Thiam hat im Mai die geplante Kapitalerhöhung von 4 Milliarden Franken erfolgreich durchgeboxt und der Führungscrew damit den nötigen strategischen Freiraum verschafft.

«Dank den Fortschritten, die wir bis jetzt erzielt haben, sind wir auf gutem Weg, unsere strategischen Ambitionen zu erfüllen», schreibt Thiam in seinem Memo.

Disziplin bleibt ein Schlüsselbegriff

Die Prioritäten der Bank sind ein diszipliniertes Kapitalmanagement und eine effiziente Nutzung des Kapitals, oder anders gesagt, eine vernünftige Verwendung der 4 Milliarden und die Äufnung von genügend Mitteln, um eine Dividende ausschütten zu können, die im Branchendurchschnitt liegt.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.52%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.88%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.02%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    8.99%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.58%
pixel