Die Grossbank dreht im Geschäft mit Aktiendeals jenseits der Börsen ein grosses Rad. Nun zwingt eine neue EU-Richtlinie die UBS zu Umstellungen.

Seit Anfang Jahr ist Mifid II in Kraft. Doch seither hat das hektische Treiben unter Banken, Brokern und Fondshäusern kaum abgenommen, um den Forderungen der neuen europäischen Finanzmarktrichtlinie zu genügen. Vergangene Woche war einmal mehr Stichtag für die Branche: Ab sofort, so forderte die EU, dürfen rund 600 europäische Aktien nicht mehr via die so genannten Dark Pools gehandelt werden.

Den EU-Regulatoren sind die verschwiegenen Plattformen, über welche Profiinvestoren abseits der Börsen in grossem Stil Titel verschieben, ein Dorn im Auge. Das spürt nun auch die UBS, die mit Dark Pools ein grosses Rad dreht.

Schlupfloch gefunden?

So zählt die Grossbank zusammen mit der Erzrivalin Credit Suisse in den USA diesbezüglich zu den Marktführerinnen. In Europa mischt die UBS mit ihrer «Multilateral Trading Facility» (MTF) ebenfalls vorne mit.

Damit behauptet die Bank ihre historisch starke Stellung im Aktienhandel.

Entsprechend muss die grösste Schweizer Bank nun sicherstellen, dass sie konform zu Mifid II operiert. Wie die Agentur «Bloomberg» berichtete, will die UBS ab dem April periodische Auktionen veranstalten, an den institutionelle Kunden für Aktien bieten können. Damit, glaubt das Institut, lassen sich viele Merkmale von Dark Pools in die Zukunft retten.

Anschwellende Volumen

Bereits haben die Marktführer CBOE Europe und Investment Technology Group solche Angebote lanciert. Und schon am ersten Tag der Mifid-Umstellung von vergangener Woche wickelte CBOE Europe über ein halbe Milliarde Euro an Trading-Volumen über den neuen Kanal ab.

In der Schweiz steht derweil auch die Börsenbetreiberin SIX unter Zugzwang. Auch sie bietet ihren Kunden Dark Pools an, und steht damit in Konkurrenz zu den hiesigen Grossbanken – jenen Instituten also, die sinnigerweise Miteigner der SIX-Gruppe sind.

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