Die chinesische Finanzmarktaufsicht hat dem Drängen der Finanzbranche nachgegeben und macht ausländischen Anbietern Zugeständnisse. Dies wird auch die Schweizer Grossbanken freuen.

Die China Securities Regulatory Commission, die Finanzmarktaufsicht in Peking, hat vergangenen Sonntag nach einer zweimonatigen Vernehmlassung neue Regeln bezüglich ausländischer Investitionen erlassen. Demgemäss ist per sofort der Besitz von 51 Prozent eines Joint-Ventures im Finanzbereich durch ausländische Partner erlaubt.

In einer Stellungnahme schrieben die Behörden, dass alle befragten Gruppen die Öffnung der sogenannten «Foreign Investment Measures» befürworten, damit der Markt von geeigneten Erfahrungen und der professionellen Expertise aus dem Ausland profitieren könne.

Die Änderung kommt zum Zeitpunkt, wo ausländische Firmen aus der Finanzbranche vermehrt über einen Rückzug aus Joint-Ventures mit chinesischen Partnern nachdenken.

Versprechen eingelöst

Zhu Guangyao, der stellvertretende Finanzminister der Volksrepublik, hatte im 2017 versprochen, den Finanzsektor des Landes innert fünf Jahren fast komplett für ausländische Firmen zu öffnen.

Die Schweizer Grossbanken UBS und Credit Suisse (CS) sind seit längerer Zeit aktiv in China. Beide hatten sich dahingehend geäussert, dass sie ihre Anteile an den lokalen Joint-Ventures ausbauen würden, falls ihnen dies erlaubt würde.

CS vor einem Coup?

Die CS etwa besitzt einen Drittel an der Credit Suisse Founder Securities (CSFS), einem in Peking beheimateten Joint-Venture mit Founder Securities. Es käme also wenig überraschend, wenn die Banker von CEO Tidjane Thiam bald einmal eine Aufstockung in China bekanntgeben würden.

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