Die Credit Suisse soll nicht genug unternommen haben, um betrügerischen Vermögensverwaltern das Handwerk zu legen. Deswegen hat die Genfer Staatsanwaltschaft ihre Untersuchung auf die Grossbank ausgeweitet. 

Das Verfahren in Genf läuft schon seit 2015: Zwei unabhängige Vermögensverwalter wollten einen Handelsverlust mit Hilfe nicht autorisierter Transaktionen vertuschen. Die betroffene Depotbank war die Credit Suisse, welche die verdächtigen Transaktionen auf Hinweis eines Kunden gemeldet hatte. 

Nun hat die Staatsanwaltschaft ihre Untersuchung auf die Credit Suisse (CS) ausgeweitet, wie finews.ch von mit der Sache vertrauten Personen erfahren hat. Es soll ermittelt werden, ob die Bank zu wenig zur Verhinderung solcher Machenschaften beigetragen hat. 

Noch keine Klage

Die beiden türkischen Gründer der Firma sind mittlerweile geständig, wie es hiess. Eine Klage wurde jedoch bisher gegen keinen Beteiligten erhoben. Strafuntersuchungen laufen gegen vier Exponenten von TG Investment und vier frühere Angestellte der CS. 

Kunden der TG Investment Services mussten einen Verlust von etwa 300 Millionen Franken hinnehmen, wie die Nachrichtenagentur «Bloomberg» schrieb. Es handelt sich dabei um wohlhabende Türken, die ihr Geld in der Schweiz betreuen liessen. 

Credit Suisse will sich wehren

«Die Credit Suisse lehnt jegliche strafrechtliche Verantwortung entschieden ab und wird sich mit allen Mitteln gegen die Vorwürfe zur Wehr setzen», schrieb die Bank dazu. Im Unterschied zu den Gründern des Vermögensverwalters streiten auch die ehemaligen Angestellten der Bank jede kriminelle Handlung ab.

Für eine Verurteilung müssten die Behörden einerseits den ehemaligen Angestellten der CS eine Straftat nachweisen und andererseits zeigen, dass die Bank diese durch schlechte Organisation ermöglicht hat, sagte eine eingeweihte Person.

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