Investment- und Unternehmerbanken sind in der Coronakrise höchst gefragt. Doch ein Abschwung scheint unausweichlich. Eine Studie prognostiziert massive Ergebnis- und Renditeeinbrüche.
Der Mix ist für Investmentbanken und das Firmenkundengeschäft giftig: Die als Folge des Corona-Lockdowns erwartete Kombination von niedrigeren Einnahmen und erhöhten Kreditverlusten könne die Ergebnisse der Finanzinstitute um 100 bis über 250 Prozent einbrechen lassen – je nach Ausmass einer globalen Rezession.
Dies ist eine der Prognosen des Beratungsunternehmens Oliver Wyman, basierend auf einer am Mittwoch veröffentlichten Studie, an der auch die US-Bank Morgan Stanley mitgearbeitet hat.
Kapitalpuffer sind vorhanden
Die Studie prognostiziert im Falle einer globalen Rezession einen Gewinnrückgang über mehr als zehn Quartale. Im Vergleich dazu: 14 Quartale waren es während der globalen Finanzkrise und vier bis sieben Quartale bei früheren Krisen.
Zwar habe die Branche umfangreiche Kapital- und Liquiditätspuffer aufgebaut, um dieser Art von Stressereignis standzuhalten, so Oliver Wyman weiter. Die Rentabilität der Banken ist jedoch aktuell tiefer, als sie vor allen anderen Krisen war. Deshalb würden bei einigen Banken gravierende strukturelle Schwächen in den Geschäftsmodellen aufscheinen.
Bei einigen Banken sinken die Eigenkapitalrenditen deutlich unter 5 Prozent, wie es weiter heisst. Damit lägen sie substanziell unter den von den Anlegern erwarteten 10 Prozent.
Handelsgeschäft profitiert
Im Firmenkundengeschäft würden globale Kreditverluste bis zu 300 Milliarden Dollar anfallen. In der Zwischenzeit werden der Handel und das breitere Geschäft mit institutionellen Investoren von der erhöhten Volatilität profitieren. Dies könnte kurzfristig zu grossen Marktanteilsbewegungen führen.
«Jetzt könnte der richtige Zeitpunkt für eine weitere Konsolidierungswelle in der Branche gekommen sein», sagen die an der Studie beteiligten Schweizer Oliver-Wyman-Partner Tobias Würgler und Robert Buess. «In Zeiten wirtschaftlicher Belastungen können grosse Veränderungen dieser Art schnell eintreten.»
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Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.26.55%
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Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.18.9%
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Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.27.98%
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Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.9.02%
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Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.17.54%
