Der führende Schweizer Krypto-Broker profitiert von der Hausse bei digitalen Währungen. Nun hat Bitcoin Suisse auch eine neue Hausbank gewonnen – harziger geht es mit der Banklizenz voran.

Der steile Kursanstieg der Kryptowährungen hebt auch die Boote von Bitcoin Suisse. Wie der älteste und grösste Schweizer Broker für digitale Anlagen in einem Investorenbrief schreibt, hat das Geschäft die eigenen Prognosen für die ersten neun Monate übertroffen. Für das Gesamtjahr 2020 revidierte das Zuger Startup die Gewinnerwartungen entsprechend nach oben; angepeilt ist ein zweistelliger Millionenbetrag.

Damit könnte Bitcoin Suisse an die Jahre 2017 und 2018 anknüpfen. Vor zwei Jahren hatte der Broker einen Überschuss von 25,3 Millionen Franken erreicht. 2019 lag der Gewinn mit 2,4 Millionen Franken dann aber deutlich tiefer. Das Geld soll auch heuer prioritär dazu verwendet werden, das Terrain für weiteres Wachstum zu bereiten.

LUKB als Hausbank

Ebenfalls vermeldet die Firma die enge Zusammenarbeit mit der Luzerner Kantonalbank (LUKB). Im operativen Geschäft mit Kunden avanciert das Staatsinstitut zu Hausbank des Zuger Fintechs – sämtliche Einlagen von Bitcoins-Suisse Kunden werden dort deponiert. Die LUKB ermöglicht ausserdem eine Bankgarantie, um Zahlungsverpflichtungen von bis zu 55 Millionen Franken abzudecken. Wie es weiter heisst, bestehen mit einer «beeindruckender Auswahl» von weiteren Banken Partnerschaften.

Nur bei der eigenen Banklizenz hapert es offensichtlich noch. «Die Bemühungen um die Erteilung von Banklizenzen in der Schweiz und in Liechtenstein schreiten voran, und ein konstruktiver Dialog mit den jeweiligen Aufsichtsbehörden ist im Gange», schreibt Bitcoin Suisse im Investorenbrief. Das klingt danach, als zögen sich die Verhandlungen hin.

Ursprünglich hoffte das 2013 gegründete Unternehmen, die Lizenzen noch in diesem Jahr abholen zu können. Bei der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma) hatte Bitcoin Suisse das entsprechende Gesuch im Oktober 2019 eingereicht.

Genaue Abklärung

Was derzeit Gegenstand des «konstruktiven Dialogs» mit der Aufsicht ist, darüber kann nur spekuliert werden. Dem Vernehmen nach gestaltet sich die Anpassung der gewachsenen Systeme an die Anforderungen des Banking als aufwendig.

Zudem: wie schon bei der Erteilung der Lizenz an die ersten Schweizer Kryptobanken Seba und Sygnum im August 2019 will sich die Aufsicht wohl nicht hetzen lassen: das neue Krypto-Neuland erfordert besonders genaue Abklärungen.

Als Bank an die Börse?

Das Fintech wälzt derweil noch einige andere grosse Pläne. Anfang 2021 will Bitcoin Suisse zunächst ein sogenanntes «Security Token Offering» (STO) durchführen, wie Gründer und Präsident Niklas Nikolajsen letzten Sommer erklärte. Dabei sollen Bitcoin Suisse-Aktien als Token auf der Blockchain an Investoren ausgegeben werden. Ein traditioneller Börsengang an der SIX könnte dann Ende 2022 oder Anfang 2023 erfolgen.

Die Firma hofft, damit das erste Krypto-Unternehmen an Schweizer Börse zu sein – und vielleicht auch die erste Kryptobank.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.18%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.79%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.92%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.44%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.67%
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