Im Debakel um die Greensill-Fonds formieren sich Kläger gegen die Credit Suisse. Auch eine Genfer Kanzlei tut dabei mit.

Letzte Woche hatte die Credit Suisse (CS) bereits vorgewarnt. Im Geschäftsbericht zum Jahr 2020 hielt die Grossbank fest, dass sie im Zusammenhang mit den geschlossenen Greensill-Fonds mit Schadenersatz-Forderungen rechnet: Fondsinvestoren hätten der zweitgrössten Schweizer Bank bereits mit Klagen angedroht, hiess es.

Die auf Sammelklagen spezialisierte US-Kanzlei Pomerantz sucht bereits öffentlich nach klagewilligen CS-Kunden; am Dienstag meldete sich nun die britische Firma Alcimos mit einem solchen Aufruf. Demnach hat die Gesellschaft, bei der es sich um einen Mantel handeln dürfte, die Anwaltskanzleien Chabrier Avocats in Genf sowie Strelia in Luxemburg mit der Prüfung möglicher Ansprüche von gegenwärtigen und früheren Anlegern der Greensill-Fonds gegen die CS und verbundene Unternehmen beauftragt.

Auch gegen die UBS ins Feld gezogen

Der Aufruf bezieht sich dabei nicht nur auf die vier Greensill-Fonds, mit deren Liquidation die Bank bereits begonnen hat, sondern auch auf weitere Vehikel, die derzeit vom Handel ausgesetzt sind. Die rechtlichen Einschätzungen von Chabrier und Strelia sollen für die Organisation einer Gruppenklage und die Einholung einer Prozessfinanzierung verwendet werden, wie es in der Mitteilung von Alcimos hiess.

Nach eigenen Angaben hat die britische Gesellschaft vor kurzem für geschädigte Anleger, die in Anleihen des von der Insolvenz bedrohten griechischen Schmuckhändlers Folli Follie investiert hatten, eine Gruppenklage vor Schweizer Gerichten gegen die UBS organisiert.

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