Neben Investmentbank-Chef Brian Chin kommt es in dieser Einheit der Credit Suisse zu weiteren Rausschmissen. Ein Schweizer Händler-Veteran bleibt aber im Amt.

Das personelle Reinemachen der Credit Suisse (CS) nach ihren beiden Milliarden-Debakeln mit Archegos und Greensill betrifft in der Investmentbank nicht nur Brian Chin. Auch Paul Galietto, der Chef für Aktienhandel und -vertrieb ist sowie Co-Chef für die sogenannte Global Trading Solutions Unit (GTS), muss gemäss einem von finews.ch eingesehenen Memorandum ebenfalls seinen Sessel räumen.

Damit verbleibt in der GTS-Einheit nur noch ein Chef: Der Schweizer CS-Veteran Yves-Alain Sommerhalder. GTS war im Jahr 2017 als International Trading Solutions (ITS) innerhalb der CS gegründet worden und vertreibt aus der Investmentbank Produkte an superreiche Vermögensverwaltungskunden. Sommerhalders Aufgabenbereich umfasste auch die Region Asien-Pazifik. Er rapportierte somit sowohl an Chin als auch an Helman Sitohang, den Asien-Chef der CS.

Drei Risikomanager weg

Galiettos Aufgaben übernimmt nun interimistisch Anthony Abenante, die auch die Leitung der Einheiten Cash Equities und Prime Brokerage umfasst. Der Archegos-Verlust von 4,4 Milliarden Franken ist im Prime Brokerage angefallen, wo der Hedgefonds Kunde war. Abenante leitete bislang die Execution Services im Handel und musste demnach die verlustreichen Block-Verkäufe der Archegos-Positionen vollziehen.

Ein weiterer Abgang im Prime Brokerage der CS ist Parshu Shah, der in der Einheit für die Risiken zuständig war. Interimistisch übernimmt dort Neir Jhawar, COO der Global Prime Services und Leiter Prime Brokerage in den USA.

Weiter müssen gemäss Nachrichtenagentur «Bloomberg» in New York Ryan Atkinson, Ilana Ash sowie Manish Mehta ihre Stühle räumen; sie waren ebenfalls für das Risikomanagement in der Investmentbank zuständig.

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