Nach zwanzig Jahren steigt die Zürcher Kantonalbank aus dem ausserbörslichen Aktienhandel mit Schweizer Unternehmen aus. Damit überlässt die Staatsbank dieses Geschäft zwei anderen Anbietern.

Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) schliesst Ende 2021 ihre Plattform eKMU-X für ausserbörsliche Schweizer Aktien. Die Bank bestätigte am Donnerstag gegenüber finews.ch einen entsprechenden Bericht der Schweizer Börsenzeitung «Finanz und Wirtschaft» (Artikel kostenpflichtig). Zwanzig Jahre lang hatte die Bank dieses Nischensegment bearbeitet.

Das Handelsvolumen auf der ZKB-Plattform eKMU-X habe sich seit einigen Jahren kontinuierlich reduziert, schreibt die ZKB. Als Gründe werden der Wegfall grösserer Emittenten und der intensive Wettbewerb genannt. Zu den konkreten Volumen machte die ZKB keine Angaben.

Rückläufige Umsätze

Zudem verweist die Kantonalbank auf regulatorische Veränderungen. Dadurch seien die Kosten für den Betrieb der Handelsplattform deutlich gestiegen.

Auch an der grössten ausserbörslichen Handelsplattform für Schweizer Aktien, der OTC-X von der Berner Kantonalbank (BEKB), sei der Handelsumsatz seit 2017 rückläufig, schreibt die «FuW». Von damals 247 Millionen Franken sei er auf 158 Millionen Franken 2020 zurückgegangen.

Geringe Liquidität

Von der Privatbank Lienhardt & Partner – der Nummer drei im Handel mit nicht kotierten Schweizer Aktien hinter der ZKB – ist zu hören, dass der ausserbörsliche Handel weiterhin ein stabiles, einträgliches Geschäft sei.

Der ausserbörsliche Handel in der Schweiz zählt laut OTC-X 246 verschiedene Aktien mit einer Marktkapitalisierung von insgesamt 17,8 Milliarden Franken. Zusammengefasst sind sie im Index OTC-X All Share. Oft wechseln hier nur wenige Titel täglich den Besitzer, und die geringe Liquidität macht die Preisbildung schwieriger und somit ineffizienter als an den grossen Börsen.

Kunden können weiter handeln

Die Kunden der ZKB können die ausserbörslichen Titel weiterhin handeln. Die Bank wird nach eigenen Angaben Handelsaufträge für nicht kotierte Aktien im nächsten Jahr über die Berner KB und Lienhardt & Partner laufen lassen.

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