Deutschlands grösstes Kreditinstitut hat im Private Banking kräftig ausgebaut. Das spiegelt sich in den Resultaten der Geschäfseinheit.

Das einstige Sorgenkind der europäischen Bankenbranche präsentiert das beste Ergebnis seit 15 Jahren. Im abgelaufenen Geschäftsjahr steigerte die Deutsche Bank ihren Vorsteuergewinn um 65 Prozent auf 5,6 Milliarden Euro. Der Gewinn nach Steuern habe sich mit 5,7 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt – ebenfalls der höchste Wert seit 2007, teilte das Institut am Donnerstag mit.

Unter dem Strich blieb ein Überschuss von 5,03 Milliarden Euro, ein Plus von 159 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dies sei vor allem auf ein sehr gutes Schlussquartal zurückzuführen, heisst es. Allerdings profitierte Deutschlands führendes Kreditinstitut auch von einer einmaligen Steuergutschrift in Höhe von 1,4 Milliarden Euro.

Erfolgreiche Transformation

«Die Transformation der Deutschen Bank in den vergangenen dreieinhalb Jahren war erfolgreich», sagte CEO Christian Sewing am Donnerstag vor den Medien. Er hat den Konzern in den vergangenen Jahren grundlegend neu aufgestellt. So wurde das Investmentbanking verkleinert und der weltweite Aktienhandel eingestellt.

Zufrieden ist man auch in der International Private Bank (IPB), bei der die Schweiz als Buchungszentrum eine wichtige Rolle spielt. Geleitet wird sie von Claudio de Sanctis, dem ehemaligen Europachef des Private Banking der Credit Suisse. «Die Ergebnisse zeigen, dass unsere Bank ihr Transformationsprogramm ‹Compete to Win› erfolgreich umgesetzt hat», freute sich der für das Private Banking zuständige Manager.

Ein aussergewöhnliches Jahr

Für das Gesamtjahr weist die IPB Erträge von 3,8 Milliarden Euro aus, was einem Plus von 19 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht, respektive 9 Prozent bereinigt um bestimmte Posten, wie es in einer Mitteilung heisst. Die Geschäftseinheit blicke auf ein aussergewöhnliches Jahr zurück, insbesondere was die Akquisition von Kundengeldern betreffe.

So stiegen die Netto-Neugelder nach eigenen Angaben um 30 Prozent. Auch das Kreditgeschäft leistete einen soliden Beitrag.

Im vierten Quartal erwirtschaftete die Einheit Erträge in Höhe von 1,2 Milliarden Euro. Das entspricht einer Zunahme von 49 Prozent im Jahresvergleich. Bereinigt um die Veräusserungsgewinne aus dem Verkauf des Finanzberatungsnetzwerks in Italien und der Workout-Aktivitäten von Sal. Oppenheim betrug der Anstieg 10 Prozent. Die Zuflüsse bei den Netto-Neugeldern beliefen sich auf 4 Milliarden Euro, davon 3 Milliarden Euro in Anlageprodukten.

Wirksamer Aufbau

Mehr als 150 Kundenbetreuerinnen und Kundenbetreuer seien im Jahr 2022 zum Unternehmen gekommen, diese Investitionen wirkten sich weiterhin positiv auf die Erträge aus, heisst es. Sie führen zu einer starken Dynamik der Kundenzuflüsse, die nun seit zwölf Quartalen in Folge positiv sind.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.36%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.76%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.82%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.44%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.63%
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