Aargauische KB vermeldet Rückschlag im Zinsgeschäft

Die Aargauische Kantonalbank muss im ersten Halbjahr einen deutlichen Dämpfer im Zinsgeschäft einstecken, der von der Zunahme des Erfolgs in den anderen beiden Sparten nicht kompensiert werden kann. Sie macht dafür die Geldpolitik der Nationalbank verantwortlich. Immerhin hat die Bank die Kosten im Griff.

Die Aargauische Kantonalbank (AKB) hat im ersten Halbjahr 2025 die Werte der Vorjahresperiode nicht ganz erreicht. Der Gewinn erreicht noch 103,6 Millionen Franken, ein Minus von 20,5 Prozent. Es handle sich aber immerhin um das drittbeste Halbjahresergebnis überhaupt, hält das Staatsinstitut fest.

Für den Rückgang verantwortlich macht die AKB in ihrem Communiqué vom Donnerstag die Geldpolitik der Schweizerischen Nationalbank (SNB). Diese führte offensichtlich dazu, dass der Erfolg in der Hauptsparte um 17,4 Prozent auf noch 180,8 Millionen Franken abnahm.

Gesunkener Zinsertrag fällt mehr ins Gewicht als reduzierter Aufwand

Prozentual verringerte sich der Zinsaufwand zwar stärker als der Zinsertrag (–68,6 bzw. –37,7 Prozent), aber absolut fällt die Ertragseinbusse mit rund 127 Millionen stärker ins Gewicht als die Kostenreduktion von 88 Millionen. Der Minderertrag sei insbesondere auf die «bedeutenden» Saron-basierten Geldmarkthypotheken zurückzuführen, bei denen die Kunden unmittelbar von den Leitzinssenkungen der SNB profitieren (die SNB bewegt jeweils mit ihren geldpolitischen Geschäften den Saron in die Nähe ihres Leitzinses). Die Zinsen auf den Konten seien dagegen nur verzögert gesenkt worden, erklärt die AKB ihr im Quervergleich unterdurchschnittliches Abschneiden im Zinsgeschäft.

Die AKB tröstet sich mit dem robusten Ausleihungswachstum von 0,9 Milliarden (+3,3 Prozent), das komplett durch die Zunahme der Kundengelder um 1,1 Milliarden Franken (+4,3 Prozent) refinanziert haben werden könne. Die Bilanzsumme legte um 2,8 Prozent auf 40,7 Milliarden Franken zu, davon entfallen 26,7 Milliarden auf Hypotheken.

Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft sowie der Handel laufen gut

Als «äusserst erfreulich» wird hingegen die Dynamik im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft bezeichnet. Hier konnte der Erfolg um 10,3 Prozent auf 48,1 Millionen Franken gesteigert werden. Die Depotvolumen erhöhten sich dank Neugeldern von 400 Millionen und einer positiven Börsenentwicklung um 0,6 Milliarden (+3,4 Prozent).

Ebenfalls positiv fällt der Zwischenabschluss im Handelsgeschäft aus. Hier nahm der Erfolg um 20,4 Prozent auf 15,9 Millionen Franken zu.

Die Kosten im Griff

Die AKB schaffte es, den Geschäftsaufwand mit rund 121 Millionen auf dem Niveau des Vorjahres zu halten. Während der Personalaufwand um 1,6 Prozent zulegte, konnte der Sachaufwand um 2,7 Prozent reduziert werden.

Die Cost-Income-Ratio steigt im Vergleich zur Vorjahresperiode damit um 5,4 Prozentpunkte auf 48,8 Prozent an. Das Ziel einer Cost-Income-Ratio von unter 50 Prozent werde aber weiterhin erfüllt, beruhigt die AKB.

Höhere Gesamtkapitalquote mit Basel III final

Dieter Widmer, Direktionspräsident der AKB, kommentiert: «Die AKB ist unter Berücksichtigung des Umfeldes mit dem Resultat sehr zufrieden. Wie erwartet war das erste Halbjahr 2025 herausfordernd, das durch die SNB veränderte Zinsumfeld war deutlich spürbar.»

Die verschärfte Bankenregulierung macht sich auch im Abschluss der AKB bemerkbar:  Sie weist ihre Gesamtkapitalkapital erstmals nach Inkraftsetzung der revidierten Eigenmittelverordnung per 1. Januar 2025 gemäss dem Standard Basel III final aus.  Die Gesamtkapitalquote nach neuer Berechnungsmethode beträgt 19,2 Prozent, Ende 2024 betrug sie nach alter Methode 18,7 Prozent.