Der Derivate-Entwickler Leonteq muss kleinere Brötchen backen. Darum verkleinert er seine Büros im Ausland. Parallel dazu schiesst der Aktienkurs in die Höhe.

In den Medien ist es in letzter Zeit recht still geworden um den Schweizer Derivate-Entwickler Leonteq. Ende vergangenen Jahres und Anfang 2017 war das noch anders gewesen. Damals sorgte das Unternehmen für erhebliche Schlagzeilen, nachdem es aufgrund denkbar schlechter Resultate und einer misslungen Kommunikation arg unter Druck geraten war.

In der Folge eilte der Schweizer Financier und Hedgefonds-Kenner Rainer-Marc Frey zu Hilfe. Wie im März 2017 publik wurde, hatte er mindestens 7,5 Prozent von Leonteq erworben. Damit flösste er dem Unternehmen neues Leben ein, so dass sich auch der Aktienkurs, der Anfang Jahr bis auf knapp 25 Franken gefallen war, relativ rasch erholte. Mit seinem Einstieg bei ungefähr 25 Franken hat Frey bereits schönen Buchgewinn erzielt. Denn aktuell notiert die Leonteq-Aktie bei 44 Franken.

US-Immobilienberater engagiert

Vor allem in den vergangenen drei Wochen legte der Titel überdurchschnittlich zu. An einzelnen Tagen stieg die Aktie um 4 oder sogar 5 Prozent. Unter anderem hing dies damit zusammen, dass zwischen Frey und dem Top-Management, das seinerseits auch an dem Unternehmen beteiligt ist, erste Gespräche stattfanden. Gleichzeitig vermochte Leonteq in den ersten vier Monaten des laufenden Jahres durchaus annehmbare Zahlen zu verzeichnen, wie aus dem Innern des Unternehmens zu hören ist.

Gleichzeitig realisiert das Unternehmen auch konsequent seine angekündigten Kostenmassnahmen, um jährlich an die 30 Millionen Franken einzusparen. Das zieht nicht nur schmerzliche Entlassungen nach sich, sondern hat auch zu einer Evaluaton der Präsenz an verschiedenen Standorten geführt. Wie Recherchen von finews.ch ergaben, hat Leonteq in London das amerikanische Immobilienberatungs-Unternehmen Cushman & Wakefield damit beauftragt, ungenutzte Büroflächen weiterzuvermieten.

Falsche Einschätzungen

Dass Leonteq mit überdimensionierten Büroräumlichkeiten dasteht, hat damit zu tun, dass das Top-Management die Wachstumschancen in der Vergangenheit falsch einschätzte und teilweise mit langfristigen Verträgen viel zu grosse Flächen mietete. Dies rächt sich nun.

Ausser in London stellt sich dieses Problem vor allem in Singapur, wo Leonteq noch im Mai 2016 die Eröffnung neuer Räumlichkeiten mit grossem Pomp feierte. Bis heute wird ein Grossteil dieser Büros nicht genutzt und dürfte über kurz oder lang ebenfalls weitervermietet werden, wie ein Leonteq-Sprecher gegenüber finews.ch sagte.

Verwaltungsratspräsident für Asien vor Ort

Trotz der schwierigen Situation in Singapur hält Leonteq aber an der Präsenz in Asien fest, wie der Sprecher weiter betonte. Asien sei nach wie vor die am stärksten wachsende Marktregion. Man habe Sparmassnahmen eingeleitet, aber gleichzeitig entwickle sich das Geschäft erfreulich. In Japan hätten nun erste Handelstransaktionen stattgefunden.

Mit Sandro Dorigo, der seit kurzem als Verwaltungsratspräsident von Leonteq in Asien amtet, hat sich nun auch ein Gründungsmitglied des Unternehmens verpflichtet, vor Ort die Entwicklung zu beobachten und zu überwachen.

Vor dem Hintergrund der jüngsten Entwicklung schliessen Anleger nicht aus, dass der Kurs der Leonteq-Aktie noch in diesem Jahr die Marke von 50 Franken erreicht oder gar übertrifft.

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