Krisensymptome seien dank der Forschung heute besser auszumachen. Doch es gebe auch neue Risiken, sagt Finanzprofessor François Degeorge im Interview mit finews.ch-TV.

Zehn Jahre nach der Finanzkrise mag das Finanzsystem zwar grundsätzlich stabiler sein, doch manche Risiken hätten sich in unregulierte Bereiche verlagert. Ausserdem führe die hohe Geschwindigkeit, mit der Finanzinnovationen heute eingeführt würden, zu neuen Risiken, sagt Professor François Degeorge (Bild oben) im Interview mit finews.ch-TV. Er ist Managing Director des Swiss Finance Institute (SFI), einer akademischen Aus- und Weiterbildungsstätte mit führenden Akademikern von insgesamt sechs Schweizer Universitäten.

Hauptaufgabe des SFI sei es, Wissenskapital zu vermitteln, denn nur so könne sich der hiesige Finanzplatz im internationalen Umfeld behaupten. Dabei sei die Schweiz sehr gut positioniert, einerseits aufgrund ihrer generell guten Rahmenbedingungen, aber auch dank der guten Zusammenarbeit zwischen den Hochschulen, der Finanzbranche und den Behörden. Regelmässig rangiere das SFI im weltweiten Vergleich unter den ersten zehn Instituten, in Europa gar unter den ersten drei.

Wiederaufbau des Vertrauens

Im Gegensatz zur Wiederherstellung der Finanzstabilität seit der Krise sieht Degeorge einen noch grösseren Handlungsbedarf beim Wiederaufbau des Vertrauens in die Finanzbranche, aber auch in die Behörden und die Politik.

Der Wissenschaft kommt dabei eine wichtige Rolle zu, da sie dank neuer Forschungsmöglichkeiten in der Lage sei, Licht in neue Phänomene der Finanzmarktforschung zu bringen.

Finanzstabilität als Thema der SFI-Jahrestagung

Das am kommenden Mittwoch in Zürich stattfindende 13. Annual Meeting des SFI steht ebenfalls unter dem Motto «Finanzstabilität: Herausforderungen und Chancen». Es biete eine ausgezeichnete Plattform, um die jüngsten Erkenntnisse aus der Finanzmarkt-Forschung einem breiten Publikum vorzustellen.

Zu den Gastrednern gehören Credit-Suisse-CEO Tidjane Thiam, Fritz Zurbrügg, Vizepräsident des Direktoriums der Schweizerischen Nationalbank, Professor Hyun Song Shin, Chefökonom der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich und Finanzprofessor Jean-Charles Rochet von der Universität Genf.

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