Eine Delegation von Schweizer Bankern hat die Präsidialreise mit Finanzminister Ueli Maurer in die Golfregion und nach Saudi-Arabien beendet. Themen seien nachhaltige Finanzen, Fintech und Basketball gewesen.

Angeführt von Bundespräsident Ueli Maurer hat dieser Tage, wie von finews.ch exklusiv gemeldet, eine Delegation von Schweizer Bankern die arabischen Emirate in der Golfregion und insbesondere auch Saudi-Arabien besucht. Die Präsidialreise fand nun ihren Abschluss, wie das Eidgenössische Departement (EFD) mitteilte.

Die Gruppe der Banker setzte sich unter anderen aus Thomas Gottstein, dem Chef der Credit Suisse Schweiz, dem UBS-Banker Ali Janoudi, Blaise Goetschin, dem CEO der Genfer Kantonalbank, SIX-CEO Jos Dijsselhof sowie Bankierspräsident Herbert Scheidt zusammen.

Empfangen wurden sie während ihrer dreitägigen Reise unter anderem vom saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman. In den Vereinigten Arabischen Emiraten trafen sie auf Kronprinz Mohammed bin Zayed Al Nahyan, Ministerpräsident Mohammed bin Rashid Al Maktoum und Reem Al Hashimy, Ministerin für internationale Zusammenarbeit und Generaldirektorin der Expo 2020.

Dieses Jahr hält ein Mord die Elite nicht ab

In beiden Ländern seien neben den bilateralen Beziehungen auch Fragen der Nachhaltigkeit im Zentrum gestanden, heisst es in dem Statement des EFD. Die Präsidialreise fand just zum Zeitpunkt der von bin Salman initiierten «Future Investment Initiative Conference« in Riad statt – auch als «WEF in der Wüste» bezeichnet.

Mit von der Partie ist dieses Jahr, wie von finews.ch berichtet, CS-CEO Tidjane Thiam – zusammen mit der Crème de la Crème der internationalen Polit- und Wirtschaftselite.

Vergangenes Jahr hatte Thiam im letzten Moment seine Teilnahme an der Konferenz abgesagt, die notabene von der CS mit gesponsert war. Wenige Wochen vor Beginn der Konferenz war der saudische Journalist und Regimekritiker Jamal Khashoggi in der saudischen Botschaft in Istanbul brutal ermordet worden.

Massive Investitionen

Der Mord, der mutmasslich von bin Salman selbst angeordnet worden war, sowie Menschenrechtsverletzungen und Frauenunterdrückung in Saudi-Arabien halten globale Wirtschaftsinteressen und den Schweizer Finanzplatz jedoch nicht davon, im Öl-Königreich massiv zu investieren. Die unter bin Salman eingeleitete Privatisierung der Petro-Wirtschaft lockt internationale Investoren.

Sowohl CS als auch UBS gehören zu den rund zwei Dutzend Banken, welche am Börsengang von Saudi Aramco, dem grössten Ölförderer der Welt, beteiligt sind. Dieser soll mit einer Bewertung von rund 2 Billionen Dollar ebenfalls der grösste der Welt werden – er wurde nun allerdings erneut verschoben.

Förderung von Sport und Frauenrechten

Saudi Aramco ist notabene auch das Unternehmen mit dem weltweit grössten CO2-Ausstoss – in dem Zusammenhang ist es nicht ohne Ironie, dass gerade Nachhaltigkeit eines der Hauptgesprächsthemen mit bin Salman und weiteren Vertretern gewesen ist. Die Gespräche hätten auch Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und Menschenrechte eingeschlossen, hiess es in der EFD-Mitteilung.

Zeit hatte die Schweizer Delegation auch, ein Training der saudischen Frauen-Nationalmannschaft im Basketball zu besuchen. Die Verbesserung der Stellung der Frauen gehört zu den Reformen, welche Saudi-Arabien anstrebt.

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