Nach einem vorübergehenden Stopp sind Bitcoin-Abhebungen bei Binance wieder möglich, allerdings mit höheren Gebühren. Die grösste Kryptobörse der Welt steht auch im Fokus der US-Bundesbehörden.

Die weltgrösste Kryptowährungsbörse sorgt erneut für Aufsehen. Am späten Sonntag und erneut für mehrere Stunden am frühen Montagmorgen stoppte Binance vorübergehend die Auszahlungen von Bitcoins. Die Pause wurde mit einem «Überlastungsproblem» begründet. Dies führte zwangsläufig zu massiven Spekulationen über den Zustand der Börse in den sozialen Medien.

Mittlerweile hat Binance jedoch die Auszahlungen von Bitcoins auf der Plattform wieder aufgenommen. Transaktionen werden als erfolgreich an die Wallets der Nutzer gesendet angezeigt.

Hype um neuen Token-Standard

Binance führte die Netzwerküberlastung auf unbestätigte Transaktionen im Mempool zurück. Diese erreichten am Montagmorgen mit zeitweise 444′000 ausstehenden Transaktionen ein Rekordhoch. Ausstehende Bitcoin-Transaktionen sind solche, die von Nutzern eingereicht, aber von den Minern des Netzwerks noch nicht in die Blockchain aufgenommen wurden.

Verantwortlich für die Überlastungsprobleme wird der Hype um die sogenannten BRC-20-Token gemacht. Er sorgt für eine hohe Aktivität und bringt damit das Bitcoin-Netzwerk an seine Kapazitätsgrenzen. Im Zuge des gestiegenen Interesses am neuen Token-Standard sind die Bitcoin-Transaktionsgebühren in die Höhe geschnellt. Die durchschnittliche Transaktionsgebühr hat sich seit März fast verfünffacht und den höchsten Stand seit zwei Jahren erreicht.

Gebühren erhöht

Die sogenannten Gas-Gebühren sind die Kosten, die Nutzer einer Blockchain an die Validierer zahlen, wenn sie Transaktionen im Netzwerk durchführen wollen. Die Kosten steigen, wenn mehr Nutzer versuchen, ihre Transaktionen in einem Block mit begrenzter Kapazität unterzubringen.

Als Reaktion auf den erheblichen Rückstau an ausstehenden Transaktionen auf der Bitcoin-Blockchain hat Binance nun die Gebühren für BTC-Abhebungen erhöht. Miner priorisieren Transaktionen mit höheren Gebühren, wenn die Nachfrage nach Blockspace umkämpft ist.

Um ähnliche Szenarien in Zukunft zu vermeiden, arbeitet Binance auch daran, Bitcoin-Abhebungen über das Lightning Network zu ermöglichen, das Layer-2-Netzwerk, das Transaktionen schneller und billiger machen soll.

Verstoss gegen US-Sanktionen?

Unabhängig von diesem Vorfall gab es vor dem Wochenende weitere Negativschlagzeilen um Binance und seinen Chef Changpeng Zhao. Wie «Bloomberg» unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen berichtete, untersuchen US-Bundesbehörden, ob die Kryptobörse gegen US-Sanktionen verstossen hat. Die Ermittlungen des US-Justizministeriums konzentrieren sich auf die Frage, ob das Unternehmen dazu benutzt wurde, Russen die Umgehung von Sanktionen zu ermöglichen.

Es soll sich um eine neue Untersuchung handeln. Binance ist in eine Reihe von Untersuchungen verwickelt. Neben dem Justizministerium steht der Krypto-Handelsplatz auch unter dem Druck der US-Börsenaufsicht SEC, die nach dem Debakel um die Kryptobörse FTX immer härter und forscher durchgreift.

Forsches Tempo

So hat die Behörde unter der Leitung von Gary Gensler im Jahr 2022 insgesamt 30 Durchsetzungsmassnahmen im Zusammenhang mit Kryptowährungen eingeleitet - 50 Prozent mehr als 2021. In den ersten Monaten des laufenden Jahres hat die SEC das Tempo noch einmal erhöht und bereits 13 Durchsetzungsmassnahmen durchgeführt.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.71%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    19.14%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    27.77%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.2%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.17%
pixel