Vermögensstudie: Was für Ü-50-Jährige entscheidend ist

Die Altersgruppe der Ü-50-Jährigen kontrolliert den grössten Teil des privaten Vermögens der Schweiz. Sie würden zunehmend digital, renditeorientiert und mit Fokus auf Stabilität investieren. Das sind die Kernaussagen der von der Hochschule Luzern und dem Vermögensverwalter Finpact erstellten Vermögensstudie 2025.

Auch den Antworten der Online-Umfrage unter mehr als 500 Personen aus der Deutschschweiz, die jeweils mindestens 250'000 Franken Finanzvermögen besitzen, leiten die Studienautoren eine Reihe von Trends und Grundeinstellungen ab. So sei etwa für die Mehrheit Nachhaltigkeit ohne wirtschaftlichen Ertrag keine Option. 72 Prozent der Befragten würden von nachhaltigen Investments marktübliche Renditen erwarten. Lediglich 14 Prozent wären bereit, für Nachhaltigkeit auf Rendite zu verzichten.

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Bei der Einschätzung der Risiken werden von 76 Prozent politische und regulatorische Risiken als grösste Gefahr genannt. Damit werden diese als gravierender eingeschätzt als Marktrisiken (59 Prozent) oder Inflation (53 Prozent), wie es weiter heisst.

Digitale Anlageplattformen werden bereits von 28 Prozent der Umfrageteilnehmer genutzt. Weitere 27 Prozent seien daran interessiert. Die HSLU rechnet damit, dass sich der Anteil der Anleger, die sich offen für digitale Lösungen zeigt, zunehmen wird. Als wichtigste Punkte werden dabei Transparenz genannt, während Markenbekanntheit der Anbieter eine deutlich geringere Rolle spielt.

85 Prozent der Befragten investieren bereits oder sind offen dafür. Rund die Hälfte der Befragten zeigt Interesse an zusätzlicher Finanzbildung. Vor allem bei Zukunftsthemen wie künstlicher Intelligenz, Kryptowährungen oder ESG-Investments würden viele Teilnehmende nur über begrenztes Wissen verfügen.

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Die Interessen und Ziele der Generation 50+ bei der Verwaltung ihrer Vermögen seien vielfältig, heisst es weiter. Bei den 50- bis 59-Jährigen wird die Eigenvorsorge von 91 Prozent priorisiert. Bei den über 70-Jährigen wird dies nur noch von 58 Prozent als wichtigstes Ziel genannt. Für die ältere Gruppe ist Nachhaltigkeit wichtiger als füpr jüngere. Auch die Grösse des Vermögens spiele eine Rolle. Die Vermögensübergabe stehe in der höchsten Vermögensklasse (über 1 Million Franken) für 52 Prozent im Vordergrund.

«Mit ihrer Vielfalt stellt sie Beratung und Produktentwicklung vor neue Herausforderungen – und eröffnet zugleich Chancen für Anbieter», sagt HSLU-Finanzexpertin Tatiana Agnesens.

«Die Generation 50+ hat gesellschaftlich wie ökonomisch enormes Gewicht», betont Finpact CEO Alain Beyeler. «Entsprechend gross ist der Bedarf an soliden und verlässlichen Anlagelösungen, die diesem Anspruch gerecht werden.»