Jetzt also doch: Nach der Übernahme einer Geschäftseinheit der Schweizer Konkurrentin Aduno baut der Finanzinfrastruktur-Konzern SIX Stellen ab. Zudem werden zwei einstige Aduno-Niederlassungen geschlossen.

«Im Rahmen der Integration der Aduno SA in SIX Payment Services wird auch der künftige Personalbestand abgeklärt»: Das sagte ein SIX-Sprecher im vergangenen August zu finews.ch, als die Übernahme des Kartenterminal-Geschäfts von Aduno durch den Finanzinfrastruktur-Konzern angekündigt wurde.

Nun herrscht Klarheit. Wie die SIX am Montag mitteilte, ist der Entschluss gefallen, die übernommenen Schweizer Standorte der Aduno zu «konsolidieren.» Konkret bedeutet dies, dass bis zu 100 Stellen abgebaut werden. Im Rahmen des Intregrationsprozesses zieht die SIX alle im Acquiring- und Terminal-Geschäft tätigen Mitarbeitenden an ihrem Hauptsitz am Hardturm in Zürich zusammen. Die Aduno-Niederlassungen in Bedano TI und Oerlikon ZH werden auf Ende 2018 aufgehoben, wie es hiess.

Weisser Ritter rettet nicht alle

Das gesetzlich vorgeschriebene Konsultationsverfahren mit den Personalvertretungen wurde eingeleitet, um eine mögliche Alternative zum geplanten Stellenabbau zu finden, so die SIX weiter. Für die betroffenen Mitarbeitenden ist ein Sozialplan vorgesehen. Ein Teil der Stellen soll zudem bis Ende 2018 durch natürliche Fluktuation abgebaut werden.

Wie letzten August ebenfalls bekannt wurde, hatte die SIX die Aduno der Konkurrentin Concardis vor der Nase weggeschnappt – die Schweizer hatten damals als eine Art «weisser Ritter» gegen die Zahlungsspezialistin aus Deutschland obsiegt.

Für einen Teil der Aduno-Stellen hat es nun aber auch mit der «Schweizer Lösung» keine Rettung mehr gegeben. Einmal mehr trifft der Abbau den Tessin: Bereits letzten Frühling musst der Südkanton den Rückzug der Deutschen Bank Schweiz verschmerzen, nach dem Aderlass aufgrund der Zwangsschliessung der Banca Svizzera Italiana (BSI). Auch Grossbanken haben im Tessin Standorte geschlossen. Die Anzahl der Angestellten (Vollzeitstellen) auf dem Tessiner Finanzplatz ist im Jahr 2016 deutlich auf 6'782 gesunken.

Schlag auf Schlag

Beim Finanzinfrastruktur-Dienstleister SIX geht es derweil Schlag auf Schlag: Vergangene Woche hatte das Unternehmen mit Jos Dijsselhof einen neuen CEO berufen und die Reorganisation samt Auslager des Bereichs Payment Service bekannt gegeben. Am Montagmorgen machte der Bereichsleiter Jürg Weber seinen Austritt aus dem Unternehmen bekannt.

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