Erst gehypt, dann in die Ecke gestellt: Grüssrobotern bei Banken geht es oft wie Akteuren im Reality-TV. Das zeigt sich am Beispiel von Roboter Pepper in Zürich.

Am New Yorker Hauptquartier von HSBC entlud sich diese Woche ein Blitzlichtgewitter. Im Sucher der Fotografen fand sich aber nicht etwa ein Banker. Sondern eine Maschine: Grüssroboter Pepper, der per sofort seinen Dienst bei der anglo-chinesischen Grossbank aufgenommen hat (siehe Video unten). Seine Aufgabe ist es, mehr Kundschaft in die Vorzeigefiliale an der noblen Fifth Avenue im Stadtteil Manhattan zu locken.

Wie unter anderem das Portal «Business Insider» berichtete, ist Pepper der erste Roboter, der auf diese Weise in einer amerikanischen Bankniederlassung unterwegs ist. Er begrüsst die Kundschaft, lenkt sie zu den Geldautomaten und zu den Kollegen aus Fleisch und Blut, wenn eine Frage zu komplex für ihn wird. Laut dem Bericht soll Pepper bei der HSBC die Kosten für seine Anschaffung bereits wieder eingespielt haben.

Den Stecker gezogen?

Doch wie ist es um seine weitere Zukunft im Bankfach bestellt? Blickt man auf das Schicksal seines Robotergeschwisters in der Schweiz, dann müssten bei Pepper einige Warnlampen blinken. Just ein Jahr ist es nämlich her, dass die dänische Online-Bank Saxo an ihrer neuen Zürcher Niederlassung ebenfalls einen Pepper engagierte. «Mit Pepper haben wir einen Roboter gefunden, der uns hilft, unsere Trading-Lounge im Zeitalter der künstlichen Intelligenz zu gestalten», freute sich Schweiz-Chef Patrick Hunger damals.

Ein Augenschein vor Ort zeigt inzwischen jedoch ein trauriges Bild. Unbeweglich und geknickt steht Pepper in der Ecke und wirkt, als habe man ihm schon lange den Stecker gezogen (Bild unten). Ein Zustand, der auch seinem berühmt gewordenen New Yorker Kollegen drohen könnte.

Pepper 502

Was gut für den Roboter ist, ist gut für den Banker

Insgesamt ist der Roboter aber jetzt schon ein Erfolg. Seit das japanische Technologie- und Finanzkonglomerat Softbank Pepper 2014 lanciert hat, wurden 15'000 Modelle in Dienst genommen – etwa in Pizza-Hut-Lokalen in Singapur oder auf Kreuzfahrtschiffen. Die meisten Pepper sind aber im Softbank-Heimatland Japan unterwegs.

Zudem: Hat Pepper Erfolg, dann kann das auch gut für die menschlichen Kollegen sein. HSBC hat bereits angekündigt, an der Fifth Avenue mehr Banker einzustellen, falls der Grüssroboter die Laufkundschaft nachhaltig erhöht.

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