Der bei der Falcon Private Bank ausgeschiedene Arthur Vayloyan schlägt in seiner Karriere eine neue Richtung ein. Er wird CEO des bekanntesten Schweizer Krypto-Unternehmens.

Es ist die Überraschung des Monats: Arthur Vayloyan wird CEO von Bitcoin Suisse. Die Ernennung erfolgt per sofort, teilte Bitcoin Suisse am Montag mit. Vayloyan hatte im vergangenen September Knall auf Fall die Falcon Private Bank verlassen, wo er Global Head Products & Services war. Offenbar hatte er nach dem Abtritt von CEO Walter Berchtold den Chefposten gefordert. Doch Martin Keller hatte dann den Vorzug erhalten.

Nun ist Vayloyan, der vor Falcon bei der Credit Suisse unter anderem das Schweizer Private Banking geleitet hatte, doch zu seinem CEO-Posten gekommen. Mit Bitcoin Suisse wird er das etablierteste Schweizer Unternehmen im Bereich Kryptowährungen leiten. Das in Zug ansässige Unternehmen ist der führende Broker für Kryptowährungen und bietet Dienstleistungen für Initial Coin Offerings.

Co-CEO mit Nikolajsen

Der bisherige Chef und Gründer von Bitcoin Suisse, Niklas Nikolajsen, wird Verwaltungsratspräsident – bleibt aber Co-CEO. Er wolle die Zukunft von Bitcoin Suisse weiter prägen. Nikolajsen und Vayloyan kennen sich bereits recht gut: Denn Bitcoin Suisse ist seit diesem Herbst der Partner der Falcon Private Bank, die ihren Kunden neu Krypto-Asset-Management anbietet.

In der Ausarbeitung dieses Projektes hätten sie beide die gemeinsame Begeisterung für das Potenzial der Blockchain-Technologie entdeckt, wird Nikolajsen in der Mitteilung zitiert. Bei Bitcoin Suisse werde Vayloyan die Entwicklung des Produkt- und Dienstleistungsportfolios sowie das weitere Wachtums des Unternehmens vorantreiben. Dabei liege die Priorität auf Kryptowährungs-basierten Finanzdienstleistungen.

Zusammenrücken der Branchen

Der Schritt Vayloyans ist ein weiteres deutliches Zeichen, dass die Krypto-Finanzdienstleistungsbranche mit dem traditionellen Banking immer näher zusammenrückt und im Produkte und Dienstleistungsangebot bereits verschmilzt. So brauchen Krypto-Unternehmungen aufgrund ihres Wachstums und der regulatorischen Anforderungen verstärkt Banking-Know-how.

Die Ironie hierbei ist: Mit Vayloyan werden ein hochdekorierter Banker, der einen traditionellen Werdegang hinter sich hat, und der selbst ernannter «Finanzpirat» Nikolajsen gemeinsam ein Unternehmen führen.

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