Die «One Belt, One Road»-Initiative ist das umfangreichste Infrastrukturprojekt unserer Zeit. Allerdings gibt es bei diesem Mammutvorhaben auch Kehrseiten, wie Patrick Scheurle auf finews.first schreibt.


Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit Nick Gandolfo, Regional Manager Süd- und Südostasien & Pazifik bei BlueOrchard, und erscheint in der Rubrik finews.first. Darin nehmen Autorinnen und Autoren wöchentlich Stellung zu Wirtschafts- und Finanzthemen. Die Texte erscheinen auf Deutsch und Englisch. Die Auswahl der Texte liegt bei finews.ch.


Die Vereinigten Staaten von Amerika drohen sich in den Isolationismus zu begeben und kehren zunehmend dem internationalen Freihandel den Rücken. China strebt hingegen eine engere ökonomische Verflechtung mit der Weltwirtschaft an. Die «One Belt, One Road»-Initiative des Landes bietet sowohl Opportunitäten als auch Herausforderungen – insbesondere für die Anrainerstaaten. Auch Impact Investing und Mikrofinanz werden für die nichtstaatliche Finanzierung des Mammutprojekts eine Rolle spielen. Ländliche Regionen in Süd-Ost-Asien könnten davon profitieren.

«Nicht kleckern, klotzen» – so scheint die Devise des chinesischen Präsidenten Xi Jinping in punkto Aussen- und Wirtschaftspolitik: Die 2013 ins Leben gerufene «One Belt, One Road»-Initiative (BRI), ist das umfangreichste Infrastrukturprojekt aller Zeiten, das in öffentlich-privater Zusammenarbeit finanziert wird.

«Bisher sind der Initiative mehr als 100 Staaten und Organisationen beigetreten»

Die Initiative verfolgt das Ziel, eine asiatische Handelsinfrastruktur – mit China als zentralem Knotenpunkt – aufzubauen und das Land mit Europa, Eurasien, Südostasien und sogar Afrika zu verbinden. Das Programm umfasst den Bau von Strassen, Schienennetzen, Pipelines, Häfen, Flughäfen, Kraftwerken und Industriegebieten. Bisher sind der Initiative mehr als 100 Staaten und internationale Organisationen beigetreten.

Laut der Rating-Agentur Fitch plant China jährlich 150 Milliarden Dollar und bis zu 900 Milliarden Dollar insgesamt für das Projekt bereitzustellen. Angesichts dieser Investitionssummen ist es nicht verwunderlich, dass einige Länder das Projekt mit Unbehagen betrachten und es als Versuch Chinas wahrnehmen, dessen geopolitischen Einfluss zu vergrössern. Dass die Neue Seidenstrasse den Einfluss der Chinesen auf Nachbarstaaten vergrössern wird, steht indes ausser Frage.

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