Der US-Vermögensverwalter Blackrock hat sich vor allem über passive Investmentfonds zum bedeutendsten Aktienbesitzer der Welt entwickelt – was ihm eine geballte Marktmacht verleiht.

Der amerikanische Vermögensverwalter Blackrock ist der weltweit grösste Anbieter von passiven Investmentfonds, die in den vergangenen Jahren unter Anlegern einen Siegeszug hingelegt haben. Die 6,3 Billionen Dollar an verwalteten Vermögen mögen zwar passiv investiert sein – sie verleihen dem US-Finanzgiganten aber einen Einfluss auf börsenkotierte Firmen, der alles andere als passiv ist.

Das Journalistennetzwerk «Investigate Europe» hat zusammen mit der Universität Amsterdam die Beteiligungen von Blackrock direkt und via Tochterunternehmen berechnet und kommt dabei zum Schluss, dass die Firma zusammen mit ihren Rivalen Vanguard und State Street mittlerweile so mächtig ist, dass es in einzelnen Branchen, unter anderem in der US-Airlinebranche, zu wettbewerbsbehinderndem Verhalten kommt, wie die Schweizer Tageszeitung «Der Bund» am Montag berichtete.

Feines Beteiligungsgeflecht

Was in Bezug auf die Schweiz auffällt, sind die hohen Anteile von Blackrock an Firmen wie dem Baustoffkonzern Sika, der seit Jahren von einem Konflikt zwischen Besitzerfamilie und Konzernleitung belastet wird. Gemäss Sika sind 3,41 Prozent der Aktien im Besitz von Blackrock. In Tat und Wahrheit hat Blackrock aber 9,3 Prozent der Aktien unter Kontrolle, dank einem feinen Netzwerk von Tochterfirmen, wie es weiter heisst.

Am Chemiekonzern Lonza im Wallis hält Blackrock gemäss eigenen Angaben 9,67 Prozent, in Realität sind es aber 11,6 Prozent, wie «Investigate Europe» schreibt. Blackrock hat keine Stellung zu den Fragen genommen.

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