Während der Finanzkrise ist der Interbankenmarkt weltweit fast zum Erliegen gekommen. Das haben die Schweizer Institute offensichtlich bis heute nicht vergessen.

Das ist jedenfalls eine mögliche Erklärung für den drastischen Rückgang der Forderungen seitens der Schweizer Geldhäuser gegenüber Banken im Ausland, wie ihn das Staatssekretariat für internationale Finanzfragen (SIF) im aktuellen Bericht zum Finanzstandort Schweiz schildert (siehe Grafik unten).

Währenddessen haben die Ausleihungen an inländischen Banken leicht zugenommen – Schweizer trauen Schweizern, liesse sich die Statistik interpretieren.

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Keine Abschottung

Was nicht heissen will, dass sich die Bankbranche generell vom Ausland abschottet. Indem die Institute das Geschäft mit dem Ausland pflegen, zählen sie klar zu den Schweizer Exporteuren und tragen damit zum Leistungsbilanzüberschuss des Landes bei, wie das SIF festhält.

Die Einnahmen durch Exporte (also Finanzdienstleistungen) der Banken sanken 2016 leicht auf 15,9 Milliarden Franken, jene der Versicherungen stiegen hingegen auf 7,6 Milliarden Franken an.

Wichtiger Zustupf ans BIP

Ebenso gelten Direktinvestitionen als wichtiger Indikator für die Globalisierung. Dabei entsprechen die Kapitalbestände den Direktinvestitionen im Aus- landvermögen der Schweiz. Sie haben bei den Banken zwischen 2013 und 2015 von 91 auf 81 Milliarden Franken abgenommen.

Weiterhin ist der Finanzsektor als Ganzes eine wichtige Stütze für die Volkswirtschaft – er trug im Jahr 2016 immerhin 9,1 Prozent zum BIP bei (siehe Grafik unten). Damit liegt er in seiner Bedeutung (und seinem Risiko) für die Nation noch vor konkurrierenden Finanzplätzen wie den USA, Grossbritannien und Deutschland – aber hinter Luxemburg und Singapur.

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