Auch die Regionalbank Valiant schaut ihren Mitarbeitenden genauer auf die Finger. Wie sieht das Zeugnis der Banker aus?

Jürg Bucher kann zufrieden sein. Obwohl er eigentlich aus Altersgründen gar nicht mehr als Präsident antreten dürfte, haben ihn die Valiant-Aktionäre an der Generalversammlung am (gestrigen) Mittwoch mit 94 Prozent der Stimmen in die «Verlängerung» gewählt.

In seiner Rede vor den Eignern gab sich der Architekt des Valiant-Turnarounds demütig: Neben dem Verfolgen der wirtschaftlichen Ziele gelte es für Führungskräfte wie ihn selber, moralisch korrektes und integres Verhalten zu leben und mit konkreten Taten zu beweisen.

In den letzten zwei Jahren keine Verstösse

Das gelte natürlich auch für die gesamte Valiant. «Zur gelebten Unternehmensverantwortung gehört ein vorbildliches Verhalten seitens der Führung und der Mitarbeitenden.» Wie Bucher weiter ausführte, überlässt dies die Valiant seit einiger Zeit nicht mehr dem Zufall.

Allfällige Verstösse müssen demnach bei der lila Bank gemeldet werden, sei das intern oder auf einer externen, unabhängigen Plattform. 2017 und im Vorjahr wurden indes keine Verstösse festgestellt. «Ein sehr gutes Zeugnis, das mich echt freut», so Bucher.

Melden für mehr Bonus

Trotz der jovialen Worte zeigt der Fall Valiant, dass die verschärfte Überwachung der Bankmitarbeitenden auch in der Region angekommen ist. Noch sind hier die Sitten nicht so rauh wie etwa bei den Grossbanken, wo Spionage-Software eingesetzt wird und – wie im Fall der Credit Suisse – das Melden fehlbarer Kollegen relevant für den Bonus sein kann.

Am Beispiel Valiant lässt sich allerdings illustrieren, das die Überwachung nicht nur den Bankangestellten gelten darf. So gingen die Aktienkurs-Manipulationen, die das Institut 2010 in eine missliche Lage brachten, auf Entscheide der damaligen Führung zurück.

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