Die Schweizer können ein Lied davon singen: Wealth Manager fressen in Deutschland hartes Brot. Nun wälzt ein weiterer ausländischer Konkurrenz grosse Pläne.

Die französische Grossbank BNB Paribas drängt verstärkt in den deutschen Vermögensverwaltungs-Markt. In den kommenden drei Jahren will das Institut 150 Wealth-Management-Mitarbeiter einstellen, Standorte eröffnen und bis 2022 die verwalteten Vermögen auf einen «starken zweistelligen» Milliarden-Betrag steigern, wie die «Welt» Vincent Lecomte (Bild), Co-Leiter Wealth Management bei BNP Paribas, zitiert.

Vincent Lecomte

«Wir wollen ein Top-Private-Banking-Player in Deutschland werden. Wir konzentrieren uns auf mittelständische Unternehmer», sagte er. BNP Paribas habe den deutschen Wealth-Management-Markt als einen der Wachstumstreiber ausgemacht. 

Vorwärts-Strategie im Wealth Management

Die französische Grossbank agiert aus einer Position der Stärke, gehört sie doch zu den am besten kapitalisierten Banken Europas. Ihr Name wird auch immer wieder im Zusammenhang mit Übernahmegerüchten zur Commerzbank genannt.

BNP Paribas hat vor rund einem Jahr auch in der Schweiz eine Wachstumsinitiative namens «Swiss Forward» lanciert und plant, die Kundengelder bis 2020 um ein Drittel auf 32 Milliarden Franken zu erhöhen.

Teures Lehrgeld

Wachstumsinitiativen in Deutschland sind allerdings eine schwierige Angelegenheit. So versuchen sich seit geraumer Zeit auch namhafte Schweizer Player, den grössten Private-Banking-Markt der Eurozone mit den viertmeisten Millionären weltweit, zu bearbeiten – mit unterschiedlichem Erfolg.

Nach teuer bezahltem Lehrgeld sind es derzeit UBS und Julius Bär, die in Deutschland unter den Schweizer Anbietern die grösste Wahrnehmung erzielen und inzwischen mit Wealth Management auch Geld verdienen. Die Credit Suisse hat ihr deutsches Onshore-Geschäft 2013 an ABN Amro verkauft. J. Safra Sarasin zog sich vergangenes Jahr aus Deutschland zurück.

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