Die Schweizer Grossbank will ihre Kompetenzen im Bereich Fusionen und Übernahmen ausbauen. Dazu plant sie, leistungsstarke Mitarbeitende aus Investmentbanking-Boutiquen abzuwerben.

Die Schweizer Grossbank bereitet sich darauf vor, leistungsstarke Kandidaten aus Investementbanking-Boutiquen mit attraktiven Gehaltspaketen anzulocken, wie informierte Kreise der «Financial Times» berichteten (Artikel bezahlpflichtig). Die Massnahmen kommen zu einer Zeit, in der die grossen Investmentbanken Tausende von Arbeitsplätzen abbauen.

Gegen den Trend

Diese Woche bestätigte Morgan Stanley die Entlassung von rund 1’800 Mitarbeitern. Goldman Sachs hat letzte Woche begonnen, mehr als 3’000 Mitarbeitende zu entlassen.

Die Personalpläne der UBS stehen auch im Gegensatz zur Credit Suisse, die derzeit weltweit 9000 Stellen abbaut. Der Schweizer Branchennachbar bereitet sich darauf vor, in diesem Jahr mehr als 10 Prozent der europäischen Investmentbanker zu entlassen, wie finews.ch berichtete.

Leistungsstarke Managing Directors gefragt

Die UBS wolle gezielt Mitarbeiter aus dem Boutique-Beratungsgeschäft abwerben, da die Talente bei kleineren Instituten stärker seien als bei grösseren Konkurrenten. Sie wolle vor allem erfahrene Managing Directors gewinnen, die bei ihren bisherigen Arbeitgebern kaum Aufstiegsmöglichkeiten sehen und sich «in einem Trott gefangen» fühlen.

Bankern, die gute Leistungen erbringen, werde sie grosszügige Gehaltspakete anbieten, die sich an den marktüblichen Gehältern der Boutiquen orientieren. Spezialisierte M&A-Beratungsunternehmen wie PJT Partners, Houlihan Lokey, Evercore, Lazard, Greenhill und Robey Warshaw haben seit der Finanzkrise kontinuierlich Marktanteile von den traditionellen Investmentbanken gewonnen.

Solide Grundlage

Die UBS hat sich in den letzten zehn Jahren aus dem Investmentbanking zurückgezogen und stattdessen mehr Ressourcen in ihr Vermögensverwaltungsgeschäft investiert. Die Führungskräfte der Bank seien jedoch der Ansicht, dass ihr disziplinierter Expansionsansatz in den letzten Jahren eine solide Grundlage für die Expansion geschaffen habe.

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