Neuesten Daten zufolge sind die Preise des als besonders stabil geltenden Wohneigentums rückläufig. Schlägt die Coronakrise nun doch noch auf den Immobilienmarkt durch?

Die Angebotspreise für Wohneigentum haben im vergangenen Juli nachgelassen. Kaufinteressenten können sowohl bei Einfamilienhäusern als auch Eigentumswohnungen von einem Preisrückgang um bereits 0,6 Prozent profitieren.

Dies geht aus dem aktuellen Swiss Real Estate Offer Index hervor, den der Immobilien-Online-Marktplatz Immoscout 24 und das Immobilien-Beratungsunternehmen Iazi gemeinsam erheben. Der Index ist als Vorlaufindikator für die Marktentwicklung gedacht und dient insbesondere dem Risikomanagement.

Steigende Preise erwartet

Diesbezüglich standen die Ampeln gerade noch auf grün. Nach einer Schockstarre während des Corona-Lockdowns vom vergangenen Frühling hat der hiesige Markt für Wohneigentums erstaunliche Resilienz gezeigt. Daten vom Juni deuteten darauf hin, dass die Nachfrage nach Eigenheimen das Angebot bereits deutlich übersteigt.

Der Online-Vergleichsdienst Comparis gelangte damals in einer Umfrage zum Schluss, dass über 60 Prozent der Schweizer in den kommenden zwölf Monaten stabile bis steigende Preise für selbstbewohntes Wohneigentum erwarten.

Damit schien der Trend nach oben auch für die nahe Zukunft gesichert. In den vergangenen zwölf Monaten wurden Einfamilienhäuser wie Eigentumswohnungen zu höheren Preisen zum Verkauf ausgeschrieben.

Die Konjunktur diktiert

Inzwischen wollen sich die Experten hinter dem Angebots-Index jedoch nicht mehr auf die Äste herauslassen. «Die aktuellsten Daten des Swiss Real Estate Offer Index zeigen, dass der Schweizer Wohnungsmarkt die durch das Coronavirus bedingten Turbulenzen bis anhin gut überstanden hat», hiess es bei Immoscout 24. «Ob dies auch so bleibt, hängt jedoch stark vom Wirtschaftsverlauf in den kommenden Monaten ab».

Nach dem entschlossenen Eingreifen des Bundes, der unter anderem die Wirtschaft mit 60 Milliarden Franken stützte, mehren sich inzwischen die Befürchtungen, dass die Krise mit Verspätung durchschlägt.

Im September müssen zahlreiche Firmen ihre Gesuche um Kurzarbeit erneuern. Die Kantone rechnen mit einem regelrechten Ansturm. Gleichzeitig ist zu erwarten, dass auch die Arbeitslosigkeit zunimmt.

Banken sorgen bereits vor

Mit Turbulenzen rechnen auch die Banken, die allenthalben ihre Rückstellungen für Kreditausfälle erhöhen – so geschehen bei der Marktführerin UBS.

Diese Unsicherheiten haben das Potenzial, die Preise am Wohneigentums-Markt zumindest zu dämpfen. Auf die gefürchtete Abwärtsspirale aus sinkenden Preisen, Notverkäufen und Nachschusspflicht der Hypothekarnehmer deutet indes nichts hin.

Dies im Gegensatz zum Markt für Büroimmobilien, wo sich schon heute das verstörende Bild verwaister Flächen zeigt.

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