Markus Hongler hätte in einem Jahr Präsident des Verwaltungsrats der Schweizer Mobiliar-Versicherung werden sollen. Doch soweit kommt es nicht, aufgrund einer offenbar kritischen Ämterkumulation, welche viele Delegierten nicht goutierten.

Vordergründig ist alles in Ordnung. Die Delegierten der Mobiliar haben am (gestrigen) Mittwoch Paul Philipp Hug und Markus Hongler in den Verwaltungsrat der Genossenschaft gewählt, wie einer Mitteilung zu entnehmen ist.

Hongler hat die Entwicklung der Mobiliar zu einem der erfolgreichsten Schweizer Versicherungsunternehmen massgeblich mitgeprägt. Anfang 2021 löste ihn Michèle Rodoni als CEO der Mobiliar ab. Hongler ist seit über 40 Jahren für die Versicherungsbranche im In- und Ausland tätig.

Zu kritisch

Bereits vor über anderthalb Jahren hatte der Verwaltungsrat der Genossenschaft seine Absicht erklärt, den Delegierten im Mai 2021 die Wahl Honglers in den Verwaltungsrat zu beantragen. Dies mit der Intention, dass Hongler im Frühling 2022 das Präsidium der Genossenschaft von Urs Berger übernimmt.

An der diesjährigen Delegiertenversammlung sprach sich allerdings nur eine knappe Mehrheit der Delegierten für die Wahl Honglers in den Verwaltungsrat der Mobiliar aus. Vor diesem Hintergrund bleibt Berger für ein weiteres Jahr Vorsitzender des Aufsichtsgremiums. Grund für die Schlappe Hongler ist folgender: Er wurde kürzlich zum Verwaltungsratspräsidenten der Luzerner Kantonalbank (LUKB) gewählt. Ein Teil der Delegierten der Mobiliar fanden, zwei VR-Präsidien innerhalb der Finanzbranche seien zu kritisch. 

Ehrenrunde für Urs Berger

«Dieses Zeichen nehme ich sehr ernst und habe mich entschieden, nicht für das VR-Präsidium der Mobiliar zur Verfügung zu stehen», sagte Hongler. Aufgrund der neuen Ausgangslage und um den zeitlichen Rahmen flexibel zu halten, hat sich Berger nun bereit erklärt, sich anlässlich der Delegiertenversammlung im Frühling 2022 für ein weiteres Amtsjahr bis 2023 zur Verfügung zu stellen.

Die verantwortlichen Gremien werden in der Zwischenzeit den Prozess für eine geeignete Nachfolgeregelung aufnehmen, wie weiter zu erfahren war. Über die nächsten Schritte wird zum gegebenen Zeitpunkt informiert. Die Delegiertenversammlung wurde aufgrund der Covid-19-Auflagen des Bundesrates in schriftlicher Form abgehalten.

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