Die Postfinance sucht dringend nach höheren Erträgen. Nun führt sie am Schalter höhere Gebühren ein.

Die Digitalisierung hat für das selbsternannte «digitale Powerhouse» Postfinance auch eine Kehrseite: Durch die Digitalisierung des Zahlungsverkehrs hat sich die Anzahl Schaltertransaktionen in den vergangenen zwölf Jahren um mehr als einen Drittel reduziert, wie einer Mitteilung des Unternehmens vom Donnerstag zu entnehmen war. Gemeinsam mit den höheren Verarbeitungskosten führt dies dazu, dass der Zahlungsverkehr am Schalter stark defizitär ist, wie es weiter hiess.

Aus diesem Grund erhöht die Postfinance die Preise für Einzahlungen am Postschalter und an weiteren physischen Zugangspunkten der Post. Betroffen seien Einzahlungen mit roten Einzahlungsscheinen und orangen Einzahlungsscheinen mit Referenznummer.

Preisüberwacher hat eingegriffen

Wie die Postfinance weiter ausführte, sind die neuen Preise mit dem Schweizer Preisüberwacher abgesprochen worden, dieser habe sie als unbedenklich eingestuft und in einer einvernehmlichen Regelung genehmigt.

Wie die Schweizer Nachrichtenagentur «SDA» aber gleichentags berichtete, wollte die Postfinance die Gebühren zuerst deutlich stärker erhöhen, und zwar um 50 Prozent, sei dann aber vom Preisüberwacher zurückgepfiffen worden. Deswegen habe man sich auf die genannten 30 Prozent geeinigt.

Die neue Massnahme reiht sich in diverse Gebührensteigerungen bei der Postfinance ein. Diesen November hat sie die Zinsen auf Sparguthaben von Privatkunden in Franken und Euro halbiert.

Aderlass bei der Kundschaft

Vor einem Jahr bat hat die Postbank verschiedene Dienstleistungen neu kostenpflichtig gemacht. Zum Beispiel müssen seit da auch Kunden, die mehr als 7'500 Franken auf dem Konto haben, eine monatliche Gebühr für dieses entrichten. Zudem kostet seit Jahresbeginn der Kontoauszug auf Papier.

Auf die Zusatzeinnahmen dürfte die Post-Tochter derzeit angewiesen sein: Ihr Geschäftsmodell ist unter Druck. Wie auch finews.ch im vergangenem November berichtete, hat die Postfinance gegenüber dem Vorjahr erneut Kunden, Vermögen und Mitarbeitende verloren.

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