Die Zinswende führt bei Schweizer Retailbanken zu massiven Zugewinnen. Warum die Glarner Kantonalbank hier eine Ausnahme bildet.

Eigentlich kann sich das Ergebnis der Glarner Kantonalbank (GLKB) im ersten Halbjahr 2023 mehr als sehen lassen: Der Betriebsertrag erhöhte sich zur Vorjahresperiode um 8,4 Prozent auf 50,2 Millionen Franken. Dies, während der Reingewinn zweistellig um 11,9 Prozent auf 13 Millionen Franken kletterte, wie die kleine Staatsbank am Dienstag vermeldete.

Handel explodierte

Doch im Zinsengeschäft, wo die Konkurrenz im vergangenen Semester dank des höheren Zinsniveaus im Schnitt 30 Prozent Ertragswachstum erzielte, haben die Glarner eine Scharte auszuwetzen. Der Nettozinserfolg ging dort zum Vorjahr um 14,7 Prozent zurück. Dies, obschon die GLKB im Zinsengeschäft mehr Ertrag erzielte.

Die Bank hat Rückstellungen für Ausfallrisiken gebildet, hiess es dazu am Dienstag. Aber vor allem ist der Erfolgsrückgang dem florierenden Handel geschuldet: Gestiegene Zinsdifferenzen zwischen der Schweiz und Europa sowie den USA hätten die mittels Devisen-Swaps abgesicherte Geldaufnahme in Fremdwährungen attraktiv gemacht, so die Mitteilung. Während Erträge aus diesen Geschäften dem Handelsergebnis zugeordnet wurden, das sich um mehr als 800 Prozent erhöhte, belasteten die Aufwände das Zinsergebnis.

Diese Konstellation habe sich auch zu Beginn des dritten Quartals fort, gab die GLKB zu bedenken.

Fokus auf die Kosten

Daneben nahm der Erfolg im Kommissionsgeschäft um 2 Prozent auf 8,3 Millionen Franken zu, während sich die Kosten um 4,2 Prozent erhöhten. Die GLKB steuert hier allerdings in die Gegenrichtung: Das Institut hat im vergangenen Januar mit der Umsetzung der Strategie «Fokus26» begonnen. Im Zentrum steht die Nutzung attraktiver Geschäftsopportunitäten bei gleichzeitiger Optimierung der Aufwände.

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