Die Schweizerische Nationalbank passt die Datensätze ihrer Bankstatistik an. Der Grund: Es gibt nur noch eine Grossbank.

Bisher konnte man im Datenportal der Schweizerischen Nationalbank (SNB) einen Teil der Daten immer nach Bankengruppen aufgeschlüsselt abrufen, also nach Grösse und Art der Institute geordnet. Doch damit soll nun Schluss sein, wie die Währungshüterin am Dienstag mitteilte.

Die SNB hatte die Daten in vier Untergruppen sortiert: Grossbanken, Raiffeisenbanken, Kantonalbanken sowie Regionalbanken und Sparkassen. Anhand dieser Unterteilung war es zum Beispiel möglich abzulesen, ob etwa die Grossbanken im Hypothekargeschäft Marktanteile an Kantonal- oder Raiffeisenbanken verlieren oder gewinnen. So hatten die Mai-Daten für die Grossbanken einen Rückgang bei den Hypotheken ausgewiesen, während die Volumen bei den anderen Bank-Kategorien und auch insgesamt zulegten.

Wahrung der Vertraulichkeit nicht mehr möglich

Die Publikation nach Bankengruppen sei bisher unter Wahrung der Vertraulichkeit möglich gewesen, erklärte die SNB weiter. Doch das hat sich mit der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS per 12. Juni geändert. Die bisher publizierte Bankengruppe Grossbanken umfasst nur noch Institute eines Konzerns. Mit anderen Worten: die gesamte Konkurrenz wäre Dank der Bankenstatistik künftig genau informiert gewesen, wie die Geschäfte der Schweizer Marktführerin gehen.

«Um die Vertraulichkeit der Daten weiterhin sicherzustellen, können daher Daten zur Bankengruppe Grossbanken nicht mehr publiziert werden», so die Nationalbank.

Das bedeutet auch das Aus für die Unterteilung insgesamt. Da die verbleibenden Bankengruppen die Struktur des Bankensektors nicht mehr adäquat wiedergeben, wird ab dem Stichtag 30. Juni 2023 nur noch das Gesamttotal «Alle Banken» publiziert.

Alternative Gliederung wird geprüft

Das bedeutet einen Rückschritt bei der Transparenz und Aussagekraft. Damit wird es deutlich schwieriger, Trends im Bankengeschäft auszumachen und etwa Rückschlüsse auf den Kreditbedarf innerhalb der Schweizer Wirtschaft herauszulesen.

Die SNB prüft nun, ob die Publikation der bisherigen Bankengruppenaggregate zukünftig für ausgewählte Daten möglich ist, und evaluiert auch alternative Gliederungen, heisst es weiter.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.55%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.9%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    27.98%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.02%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.54%
pixel