Unter den Argusaugen von Grossktionär Rudolf Bohli versucht der Schweizer Vermögensverwalter GAM, wieder zu Erfolg zu kommen. Deshalb prüft CEO Alexander Friedman auch günstigere Büros.

Seit Rudolf Bohli mit seinem Hedgefonds RBR Druck auf GAM ausübt, herrscht Nervosität. Der Zürcher Financier fordert vom Schweizer Vermögensverwalter, die Kosten massiv zu senken, um so den Gewinn zu steigern.

Den Rotstift setzt GAM-Chef Alexander Friedman nun auch am Standort in London an. «Wir schauen uns nach einer günstigeren Lokalität um», sagte er am Sonntag gegenüber der «Financial Times» (Artikel bezahlpflichtig). Der aktuelle Standort im St. James District sei eine sehr teure Adresse, so Friedman weiter.

Quartier im Wandel

Die Stadtquartiere St. James und Mayfair galten für Firmen aus der Hedgefonds-Industrie lange Zeit als favorisierte Adressen. In jüngerer Zeit sind laut dem britischen Finanzblatt aber mehrere Asset Manager weggezogen, weil das Geschäft unter Druck gekommen ist respektive die Immobilienpreise sehr hoch sind.

Auch GAM geriet in diesen Sog. Seit Friedman Ende 2014 CEO wurde, ist der operative Gewinn von einst über 200 Millionen Franken auf 120 Millionen Franken per Ende 2016 abgesackt. Die verwalteten Vermögen im Bereich Investment Management sanken von 76,1 auf 68,2 Milliarden Franken (ohne Übernahmen läge der Wert gar bei nur 60 Milliarden Franken).

Leasingvertrag läuft aus

Im Asset Management habe sich die Welt für alle geändert. Deshalb müsse man auch nicht mehr in St. James präsent sein, erklärte Friedman. Der Leasingvertrag für den aktuellen Standort an der 20 King Street läuft 2019 aus.

Friedman hält sich über den Zeitpunkt eines allfälligen Umzugs noch bedeckt und nennt auch keine alternativen Standorte.

Umzugspläne abgeblasen

GAM ist in London mit seinen rund 350 Mitarbeitern auf vier Standorte verteilt. Der Asset Manager hatte eine Immobilie in der Nähe des Buckingham Palace im Auge. Im sogenannten Nova-Haus sollten in der obersten Etage auf rund 4'600 Quadratmeter die GAM-Mitarbeiter zusammengezogen werden, so der Plan. 

Nun hat sich GAM entschieden, diese Büros nicht zu leasen und das Projekt vorerst auf Eis zu legen, wie auch finews.ch berichtete.

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