Die Zürcher Kantonalbank hat den Gewinn im ersten Halbjahr um einen Viertel gesteigert. Das veränderte Zinsumfeld hat auch bei der grössten Staatsbank der Schweiz zu deutlich höheren Einnahmen geführt.

Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) hat im ersten Halbjahr 2023 einen Konzerngewinn von 677 Millionen Franken ausgewiesen. Das ist ein Plus von 25 Prozent verglichen mit dem Vorjahreszeitraum.

Das starke Ergebnis beruht auf einer deutlichen Steigerung im Zinsengeschäft, einem erfreulichen Handelsergebnis und einem stabilen Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft, schreibt die grösste der Schweizer Kantonalbanken in einer Mitteilung am Donnerstag. «Nachdem die Zinsmargen im Geschäft mit Kundeneinlagen jahrelang negativ waren, normalisieren sich diese nun im Zuge der Zinswende, was zum starken Halbjahresresultat beigetragen hat», liess sich CEO Urs Baumann zitieren.

Ansehnliches Neugeld

Der Geschäftsertrag wuchs zum Vorjahr um knapp 26 Prozent auf 1,69 Milliarden Franken. Im Hauptgeschäft der ZKB, dem Zinsengeschäft, stieg der Brutto-Erfolg um 41 Prozent auf 939 Millionen Franken. Da zudem die Wertberichtigungen für Ausfallrisiken gegenüber dem Vorjahr tiefer ausfallen, wuchs der Netto-Erfolg im Zinsengeschäft um 46 Prozent auf 946 Millionen Franken.

Der Erfolg im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft blieb mit 475 Millionen Franken stabil, im Handelsgeschäft lag er um 20 Prozent höher bei 252 Millionen Franken.

Die verwalteten Vermögen lagen per Ende Juni bei 430,4 Milliarden Franken, was verglichen mit dem Jahresbeginn ein Anstieg um 30,4 Milliarden ist. Der Netto-Neugeldzufluss betrug 19,3 Milliarden Franken verglichen mit 17,8 Milliarden im Vorjahressemester. Gut möglich, dass auch hier noch Abflüsse von der Konkurrentin Credit Suisse hineinspielten – ZKB-Chef Baumann erklärte hingegen, dass das Neugeld grösstenteils nicht in Zusammenhang mit der krisengeschüttelten Grossbank stehe.

Aufwand-Ertrag-Verhältnis verbessert

Der Geschäftsaufwand stieg um 6,9 Prozent auf 818 Millionen Franken. Dies habe einerseits an einem um 7 Prozent höheren Personalaufwand von 594 Millionen Franken gelegen, wie die ZKB weiter schreibt. So seien die Vollzeit-Äquivalente (FTE) innert Jahresfrist um 197 auf 5'337 FTE gestiegen.

Der der Sachaufwand erhöht sich um 6,9 Prozent auf 225 Millionen Franken. Dabei werden höhere IT-Aufwendungen im Zusammenhang mit Weiterentwicklungen höhere Lizenzgebühren und steigenden Energiekosten genannt. Das Aufwand-Ertrag-Verhältnis (CIR) verbesserte sich auf 48,7 Prozent von 56,2 Prozent im Vorjahr.

Weniger Dynamik erwartet

«Für das zweite Halbjahr erwarten wir eine Abnahme der Erlösdynamik», sagt ZKB-Chef Baumann zum Ausblick. «Ich bin aber zuversichtlich, dass wir mit dem starken Halbjahresergebnis eine gute Basis für ein erfreuliches Jahresergebnis geschaffen haben.»

AT1-Rückzahlung auf später verschoben

In einer separaten Mitteilung teilte die ZKB am Donnerstag zudem mit, dass sie bei ausstehenden Plichtwandelanleihen (Additional Tier 1, AT1) im Volumen von 750 Millionen Franken die Option für eine vorzeitige Rückzahlung per 30. Oktober nicht ausüben wird. Der Zinssatz (Coupon), der für die Dauer der nächsten Fünfjahresperiode gilt, wird basierend auf dem dann geltenden 5-jährigen Kapitalmarktsatz (Swap-Satz) zuzüglich einer Marge von 2,125 Prozent neu fixiert.

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