Die preisgekrönten Teilhaber des Schwyzer Fondshauses Braun, von Wyss & Müller haben ein Auge auf die Credit Suisse geworfen. Was ihnen zufolge für die Aktien der UBS-Rivalin spricht.

Die Credit Suisse (CS) navigiert nach mehreren turbulenten Jahren wieder in ruhigeren Gewässern, und sie verdient wieder Geld. So hat sich die UBS-Rivalin nach zwei Jahren mit Milliardenverlusten im laufenden Jahr wieder gefangen. Im dritten Quartal verbuchte die Schweizer Grossbank einen Gewinn von 244 Millionen Franken. 

In der Folge hat sich auch der Aktienkurs erholt. Seit vergangenem Januar kletterten die Titel um über 20 Prozent auf gut 17 Franken.

Dass die CS wieder mehr Wind in ihren zwei blauen Segeln spürt, davon sind die preisgekrönten Value-Investoren Thomas Braun und Georg von Wyss überzeugt. Beide sind sie Teilhaber des in Wilen bei Wollerau (SZ) ansässigen Fondshauses Braun, von Wyss & Müller (BWM).

Geduld vonnöten

Die CS habe die schweren Zeiten definitiv hinter sich, erklärte Braun kürzlich gegenüber der Schweizer Börsenzeitung «Finanz und Wirtschaft». Der Fondsmanager weilte kürzlich in London und traf dort Vertreter des CS-Managements. «Die Stimmung war deutlich besser als noch vor ein, zwei Jahren. Sogar dem Finanzchef liess sich ab und zu ein Lächeln entlocken», so Braun.

Braun und von Wyss führen zusammen den Classic Global Equity und den Classic Value Equity Fonds und sind dafür mehrmals ausgezeichnet worden. Ihr Anlagesteil besteht im Wesentlichen darin, Wertpapiere jener Unternehmen zu kaufen, die am stärksten unterbewertet sind. Die Fondsmanager sind auch mit dem persönlichen Vermögen in den eigenen Fonds investiert.

Sie diagnostizieren denn auch ein grosses Kurspotenzial für die CS-Aktien. «Erreicht die Bank die Ziele, liegt der faire Wert der CS-Aktie bei 24 bis 25 Franken». Allerdings müssen sich Anleger in Geduld wiegen, denn bis der «faire» Wert erreicht werde, brauche es Zeit, betont Braun.

Ab 2019 wieder eine «normale» Bank

Den BWM-Fondsmanagern gefällt, dass die CS ihre Bad Bank schneller abwickeln wollen als ursprünglich geplant. Demnach reduzierte die Schweizer Grossbank die Verlustschätzung für 2019 von 800 auf 500 Millionen Franken. Ab 2019 sollte die CS wieder eine «normale» Bank sein, so ihre Prognose.

Zuversichtlich stimmt sie auch die von Konzernchef Tidjane Thiam eingeleitete Fokussierung aufs Private Banking. Dadurch würden sich die Gewinne stabilisieren.

Unter diesen Vorgaben haben die Fondsmanager aus Schwyz einen Nettogewinn von 4,2 bis 4,6 Milliarden Franken für 2019 und von 5 bis 5,5 Milliarden Franken für 2020 errechnet – für sie ein klarer Einstiegsgrund.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.77%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.3%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    15.48%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    45.68%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.77%
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