Bereits kurz nach der Neuwahl des Verwaltungsrates und des Präsidenten von Raiffeisen Schweiz zeichnen sich erste Reformschritte in der Bankengruppe ab. Folge: Die Zentrale wird weniger Personal brauchen.

Guy Lachappelle ist mit der Wahl zum Verwaltungsratspräsidenten von Raiffeisen Schweiz sogleich gefordert. Es gilt, einen neuen CEO zu finden, die Reformen innerhalb der Bankengruppe auf den Weg zu bringen, sowie Handlungsbedarf aus der internen Untersuchung durch Bruno Gehrig zu definieren.

Zum ersten Punkt sagte Lachappelle in einem Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung», er hoffe, noch vor Ende Jahr einen Namen bekanntgeben zu können – und dass der neue CEO seine Arbeit auch möglichst bald aufnehmen könne.

Mit dem CEO auf Augenhöhe

Es ist klar, dass mit dem neuen CEO auch ein Bruch zu den alten Verhältnissen innerhalb von Raiffeisen Schweiz geschaffen werden muss. Lachappelle sagte, dem neuen Vorsitzenden der Geschäftsleitung kompetenzmässig auf Augenhöhe zu begegnen. Interessenkonflikte müssten sofort angegangen werden.

Die Reformen werden er sowie Kurz Sidler, ein Raiffeisen-Regionalvertreter, zusammen mit einer Projekgruppe angehen. Sidler kündigte seinerseits in einem Interview mit der «Berner Zeitung» bereits eine erste Reform an. «Es wird sicher das neue Prinzip 'one bank, one vote' eingeführt, sprich, jede Raiffeisenbank wird künftig einen Vertreter in die Vollversammlung schicken können», sagte Sidler.

«Weniger Menschen als bisher beschäftigen»

Ferner würde Kompetenzen von Raiffeisen Schweiz zurück in die Regionen oder die Raiffeisenbanken selbst verlagert. Sidler nannte als Beispiele Beispiele das Marketing oder die Produktauswahl sein.

Des Weiteren gäbe es Überlegungen, den Einfluss der Raiffeisenbanken auf die Gruppenstrategie auszubauen, beispielsweise durch die Gründung eines Genossenschaftsrates, der auf die Strategiedebatte Einfluss nehmen solle. « Am Ende des Prozesses wird es wohl so sein, dass Raiffeisen Schweiz weniger Menschen als bisher beschäftigen wird», sagte Sidler.

Personelle Konsequenzen

Auch Lachappelle äusserte sich zu Personnellem und zwar im Zusammenhang mit der internen Untersuchung, welche dieses Jahr noch abgeschlossen wird. « Wir werden, falls Handlungsbedarf bestehen sollte, Massnahmen ergreifen. Es kann durchaus sein, dass disziplinarische und personelle Konsequenzen nötig werden», kündigte der neue Verwaltungsratspräsident an.

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