Die amerikanische Citigroup hat eine neue Diskussion um Boni für das Top-Management entfacht. Konzernchefin Jane Fraser gerät dabei in Bredouille mit der Argumentation.

Die US-Grossbank Citigroup hat über eine Pflichtmitteilung an die amerikanische Finanzaufsicht SEC ein neues Bonusprogramm für das Senior-Management bekanntgegeben. Dabei hiess es, dass jeweils fünf Millionen Dollar pro Person fliessen sollen, falls der Aktienkurs der Citigroup gewisse Schwellenwerte übersteigt.

Während der Vorstellung der Quartalszahlen kam Konzernchefin Jane Fraser nunmehr in Erklärungsnot, als sie auf Details zu diesem neuen Programm angesprochen wurde. «Klar doch, werden sich positive, wie negative Aspekte der Zielerreichung auf die Boni-Höhen auswirken», beteuerte sie auf eine Frage.

Analog zu vergangenem Jahr, als nur rund 28 Prozent der Boni-Zielgrössen ausgezahlt wurden, werde es auch beim neuen Programm flexibel in beide Richtungen gehen. Es gebe Zuckerbrot und Peitsche, versicherte die Topmanagerin.

Modernisierung als Gradmesser

Bei den genauen Bedingungen wollte sich die geborene Britin jedoch noch nicht in die Karten schauen lassen. Die Kriterien zur Auszahlung dieser neuen Boni, die zusätzlich zum bestehenden Vergütungsprogramm gezahlt werden sollen, würden zu einem späteren Zeitpunkt publiziert, hiess es lediglich. Das Bonusprogramm werde aber auf jeden Fall die Ziel-Erreichung der in Gang gesetzten Transformation der Grossbank berücksichtigen, weil die Organisation insbesondere ihre Risiko- und Kontroll-Funktionen modernisieren wolle, beteuerte Fraser.

Auch den Aktionären werde dabei über eine höhere Aktienbewertung klar Rechnung getragen, erklärte die 54-Jährige weiter.

Kampf um Talente

Eines hob die seit 2019 amtierende Citigroup-Konzernchefin allerdings in diesem Zusammenhang hervor. Über die Bedeutung eines solchen Bonus-Programmes brauche man nicht zu diskutieren. Das Topmanagement sei für die erfolgreiche Umsetzung der Transformation der Bank verantwortlich. Das Kreditinstitut brauche einfach solche Anreize, um die Meilensteine auf dem Weg der Transformation erreichen zu können, so Fraser. Und ausserdem müsse die Bank derzeit Schlüsseltalente an sich binden, weil der Markt für diesen Personenkreis praktisch ausgetrocknet sei, mahnte sie.

Mike Mayo, Analyst von Wells Fargo, der das Thema aufgebracht hatte, kritisierte aber, dass die Faktoren für die Boni-Auszahlung nicht kommuniziert würden und die Aktionäre, denen die Bank schliesslich gehöre, völlig im Unklaren über das Zusatz-Boni-Programm blieben. Bis zu einem Investorentag im Frühjahr nächsten Jahres könne Citigroup die Aktionäre bei diesem wichtigen Thema nicht vertrösten, monierte Mayo.

Gleichzeitig machte ein Video mit ihm auf youtube.com die Runde, in dem er kritisierte, dass Citigroup sich ja auch in der Vergangenheit hohe Boni ausgezahlt habe, obwohl die Ziele kolossal verfehlt worden seien. Die Grossbank solle endlich mit all dieser Geheimniskrämerei aufhören und sämtliche Informationen dazu publizieren, forderte der weithin bekannte Analyst.

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