Medienberichten zufolge hat ein Tauziehen um die exklusivste Einheit in der UBS-Vermögensverwaltung unter Josef Stadler eingesetzt. Noch gibt es dazu keine Klarheit.

Innerhalb des UBS-Konzerns verstärkt sich der Verteilkampf um Erträge. Dies jedenfalls berichtete die Agentur «Bloomberg» kurz vor Bekanntgabe der Bankergebnisse im abgelaufenen dritten Quartal.

Im Zentrum des Tauziehens steht offenbar die Einheit Global Family Office, die innerhalb der Kernsparte mit der Globalen Vermögensverwaltung (GWM) die reichsten und exklusivsten Privatkunden der Grossbank bedient. Die Einheit untersteht Josef «Joe» Stadler (Bild unten), der die 2019 neu geschaffene Einheit anführt und als einer der einflussreichsten Top-Banker bei der UBS gilt.

Investmentbank profitiert

Offenbar sehen nun aber Iqbal Khan und Tom Naratil, Co-Chefs der Sparte GWM, zunehmend ungern, dass Stadlers Einheit Erträge ans Investmentbanking abgibt. Für die Deals der Superreichen arbeitet das Global Family Office eng mit den Investmentbankern zu sammen und tritt typischerweise die Hälfte der Gewinne an diese ab.

Dieses Geld sähen die GWM-Chefs lieber in ihrer Sparte.

Im Quartalsbericht war zu diesen Vorgängen nichts zu lesen; GWM erzielte einen Vorsteuergewinn von mehr als 1,5 Milliarden Dollar, während das Investmentbanking stark von den Aktivitäten an den Finanzmärkten profitierte, wie die Bank vermeldete.

Stadler 500

Strategie-Einblicke im Februar

Laut dem Bericht könnte ein neuer Schlüssel zur Gewinnverteilung innerhalb der UBS dazu führen, dass das Global Family Office stärker ins GWM integriert wird. Damit würde die exklusivste Einheit der Grossbank viel von ihrem Sonderstatus einbüssen, den Stadler in jahrelanger Arbeit aufgebaut hat.

Wie UBS-Chef Ralph Hamers am Dienstag bekanntgab, will er kommenden Februar ein «Update» zu seiner Strategie für die Bank geben.

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