Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Beschäftigten bei den Schweizer Banken, wie ein ergänztes Datenset nun zeigt. Doch der positive Trend dürfte 2023 durch die Integration der Credit Suisse in die UBS ein jähes Ende finden.

Der Erhebung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) zufolge stieg die Zahl der bei Banken in der Schweiz beschäftigten Mitarbeitenden im vergangenen Jahr um 1’429 Vollzeitäquivalente (FTE) auf 92'019. Das ist zum Vorjahr ein Plus von 1,6 Prozent.

Trotz anspruchsvollem Umfeld, sinkenden Margen, Strukturwandel und Digitalisierung sei damit zum dritten Mal hintereinander eine Zunahme bei der Beschäftigung zu beobachten gewesen, schreibt der Arbeitgeberverband Abeitgeber Banken in der Schweiz in einer Mitteilung vom Donnerstag.

Es habe sich gezeigt, dass die Banken während der Pandemie sehr zurückhaltend waren mit der Umsetzung von Personalabbau-Massnahmen. Und auch nach der Pandemie hätten sie dem anspruchsvollen Umfeld getrotzt. Tatsächlich erwiesen sich die Jahre 2020 und 2021 als regelrechte Bonanza für die Branche, insbesondere im Private Banking.

Rückgang bei den Grossbanken

Zulegen konnte dabei der Personalbestand bei den Regionalbanken und Sparkassen (plus 49 Beschäftigte), die Kantonalbanken (plus 234 Beschäftigte) und den Raiffeisenbanken (plus 172 Beschäftige). Die weiteren Zunahmen entfallen auf übrige Bankengruppen, zu denen etwa Börsenbanken, Privatbankiers oder ausländisch beherrschte Banken zählen. Nur für die Grossbanken im Inland (minus 25 Beschäftigte) wies die SNB-Statistik einen Rückgang aus.

Aufgrund der Übernahme der CS durch die UBS ist hier aber 2023 mit einem Schock zu rechen: Die Ökonomen vom BAK Basel etwa erwarten infolge des Zusammenschlusse den Wegfall von 12'000 Stellen bei beiden Häusern in der Schweiz.

Der Anteil der weiblichen Beschäftigten hat sich mit 38 Prozent im Vergleich zum Vojahr nicht verändert. Dies, wähend die Zahl der Institute selber abgenommen hat. Insgesamt gab es 2022 in der Schweiz 235 Banken, verglichen mit 239 im Vorjahr.

Andere Zählweise

Arbeitgeber Banken weist jedoch darauf hin, dass der Verband den Bankensektor anders definiert als die SNB. So hätten etwa in den vergangenen Jahren namentlich die Grossbanken Personal in konzerninterne Dienstleistungs-Gesellschaften verlagert. Diese hätten keine Banklizenz und würden damit von der SNB nicht mitgezählt.

So weist etwa die Schweizerische Beschäftigungsstatistik (BESTA) per Ende 2022 105’004 Beschäftigte bei Finanzdienstleistern in der Schweiz aus. Dies entspricht im Vergleich zum Vorjahr einer Zunahme von 523 Beschäftigten oder einem Plus von 0,5 Prozent.

Höhere Arbeitslosigkeit

Laut dem Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) lag die Arbeitslosigkeit in der Bankbranche per Ende 2022 bei 2,0 Prozent (2021: 1,7 Prozent) und damit ganz leicht unter dem Wert von 2,1 Prozent (2021: 2,6 Prozent) über alle Branchen hinweg.

Doch inzwischen haben sich die Verhältnisse verschoben. Ende Mai habe die Arbeitslosenquote in der Bankbranche 2,1 Prozent betragen, während sie über alle Branchen bei 1,9 Prozent lag, schreibt der Verband weiter.

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